Tierdung produziert sauberes Biogas in Indonesien

Projekttyp: Biogas , Biomasse

Projektstandort: Indonesien

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche CO₂-Reduktion: 60’000 t

Das Ziel dieses Klimaschutzprogramms ist die Installation von Biogasanlagen, um durch die Kreislaufwirtschaft und einen marktorientierten Ansatz einen sauberen und nachhaltigen Energieträger in Indonesien zu bieten. Eigenes Biogas bietet einen nachhaltigen Weg für Familien mit Viehhaltung, die Abhängigkeit von Brennholz und fossilen Brennstoffen, die in erster Linie zum Kochen verwendet werden, zu reduzieren. 

Den Biogasanlagen wird eine Mischung aus tierischen Exkrementen und Wasser zugeführt, die einen anaeroben Prozess durchläuft und Biogas produziert, das sowohl zum Kochen als auch für die Beleuchtung verwendet werden kann. Die Biogasanlagen reduzieren Methanemissionen (CH4) aus tierischen Exkrementen und Kohlendioxidemissionen (CO2) aus der Verbrennung von nicht erneuerbarer Biomasse und fossilen Brennstoffen. Die Reststoffe (Bioslurry), die beim anaeroben Prozess neben dem Biogas übrigbleiben, sind zugleich ein ausgezeichneter biologischer Dünger, der verwendet werden kann, um die Ernteerträge zu verbessern.  

Das Programm subventioniert den Kauf einer Biogasanlage. Ziel des Programms ist es, Biogasanlagen als lokalen, nachhaltigen Energieträger zu verteilen, indem ein marktorientierter Gewerbesektor hierfür geschaffen wird, der auch Maurern und Partnerorganisationen im Baugewerbe Arbeitsplätze und Geschäftsmöglichkeiten bietet. 

Der Bau von Biogasanlagen in Haushalten verringert den Treibhausgas-Ausstoss auf drei Ebenen: Das Methan, das bei der Vergärung der tierischen Exkremente entsteht, wird nicht mehr in die Luft freigesetzt. Stattdessen wird das Methan als Energieträger verwendet, der Brennholz und Holzkohle ersetzt, und das Gas kann auch für die Beleuchtung verwendet werden. Der übrig bleibende Dünger ersetzt zudem chemische Düngemittel, deren Produktion und Transport somit entfällt. Ausserdem führt der Bio-Dünger nicht zur Bodendegradation, wie dies bei chemischen Düngemitteln der Fall ist, und bietet einen dreimal höheren Nährstoffgehalt als normaler Tierdung. 

Früher habe ich 15 Dollar pro Monat für Gas zum Kochen ausgegeben. Jetzt brauche ich das Geld für eine bessere Ernährung meines Kindes. .

Nurlaila, Benteng Gajah, Süd-Sulawesi

Vor allem Frauen und Mädchen freuen sich dank einer Biogasanlage über die tägliche Zeitersparnis von durchschnittlich 60-90 Minuten, weil Holzsammeln wegfällt und das Kochen schneller geht und sauberer ist, was weniger Zeitaufwand zum Putzen bedeutet. Familien sparen Geld, weil sie keinen Brennstoff zum Kochen und Dünger für die Felder mehr kaufen müssen. Somit haben sie keine Schwierigkeiten, den Kredit zurückzuzahlen. Die Gesundheit der Frauen und Mädchen verbessert sich, da sie in der Küche weniger Rauch und Staub ausgesetzt sind. 

 

Projektpartner, Baupartner und Kooperativen 

Das Projekt, eine ursprünglich bilaterale Initiative zwischen der Royal Netherlands Embassy und dem indonesischen Ministerium für Energie und Rohstoffe, wurde 2009 mit Hivos (einer niederländischen gemeinnützigen Organisation), SNV Netherlands Development Organisation als technischer Berater und Yayasan Rumah Energi (YRE) als Partner für die Implementierung vor Ort lanciert. Seit Juni 2023 wird das Programm, um die indonesischen Vorschriften zu erfüllen, von PT Biru Karbon Nusantara, einer Geschäftseinheit von YRE, umgesetzt. YRE kümmert sich auch weiterhin um die Verwaltung des Programms. Das Programme of Activities erstreckt sich auf neunzehn Provinzen im ganzen Land. Derzeit wirken ungefähr 40 im Baugewerbe tätige Partnerunternehmen und 20 Kooperativen am Programm mit.  

 

Was genau geschieht mit dem Geld aus der Kohlenstofffinanzierung?  

Ungefähr 50 Prozent der Kohlenstoffeinnahmen wird investiert, um den Teilnehmer*innen den Zugang zu Biogasanlagen durch Subventionen zu erleichtern. Die Biogasanlagen-Subventionen werden sowohl für die Installationskosten, den Kundendienst als auch die Schulung der Nutzer*innen verwendet. Die restlichen Mittel werden für Monitoringaktivitäten verwendet, die vom Gold Standard vorgeschrieben sind, und für die Deckung der Reparaturkosten der Biogasanlagen.  

 

Monitoring, Reporting und Verifizierung (MRV) 

Der durch das Programm ermöglichte Verkauf von CO2-Zertifikaten spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Nachhaltigkeit des Programms. IDBP ist nach dem Gold Standard registriert und wird von diesem geprüft. Das Programm wird jährlich kontrolliert und anschliessend von einer Verifizierungs- und Validierungsstelle – einem unabhängigen Dritten, der nach dem Gold Standard registriert ist – überprüft. Genauere Informationen sind unter «Dokumente» erhältlich. 

 

 

Dieses Projekt trägt zu 10 SDGs bei (Stand Ende 2023):

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard zertifiziert:

Über 105'000 Menschen profitieren davon.

Die Haushalte profitieren von höheren Erträgen dank der Ausbringung der Gülle auf die Felder.

Vor allem Frauen und Kinder profitieren von einer täglichen Zeitersparnis von 1 Stunde pro Haushalt.

24'000 kleine biologische Fermenter installiert.

Über 390'000 Tonnen CO2 reduziert.

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

Das Projekt verbessert die Gesundheit der Menschen dank weniger Rauch und Staub in der Küche.

Über 38'000 Trainings wurden gegeben.

281 Arbeitsplätze geschaffen.

Der durch die Biogasanlage erzeugte Bioschlamm ersetzt den Einsatz von chemischen Düngemitteln und verbessert die Bodenqualität.

112'000 Tonnen Brennholz eingespart.

Situation ohne Projekt

Feuerholz und fossile Brennstoffe zum Kochen und zur Energiegewinnung

Projektstandard

Partner

Projektnummer

7200

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