Förderprogramm für nachhaltige Wärme in der Industrie

Projekttyp: Energieeffizienz

Projektstandort: Schweiz

Projektstatus: In Betrieb, exklusiv

Jährliche CO₂-Reduktion: 5’000 t CO2

Nach ersten Anstrengungen beim Verkehr und beim Gebäudepark steht auch die Dekarbonisierung des energieintensiven Industriesektors an. Dieses Klimaschutzprogramm fördert den Ersatz fossiler Heizungen in der industriellen Produktion durch noch kaum verbreitete Hochtemperatur-Wärmepumpen. Mit der Umstellung der Industriebetriebe auf erneuerbare Wärme können grosse Mengen heizungsbedingter CO2-Emissionen reduziert werden. Von dieser Förderung profitieren können Industriebetriebe in der Schweiz, die sich bis Ende 2025 für das Förderprogramm anmelden und die bis 2030 ein Umbauprojekt realisieren möchten.

ANMELDEN

 

Industriebetriebe haben aussergewöhnlich hohe Anforderungen an den konstanten Betrieb der für die Produktion eingesetzten Maschinen. Zudem laufen industrielle Prozesse oftmals auf hohen Temperaturen von über 100°C ab. Bis vor kurzem konnten diesen Anforderungen fast nur grosse, fossile Heizkessel (Erdgas, Heizöl) gerecht werden. Die Entwicklung immer grösserer und effizienterer Wärmepumpen für den industriellen Bereich schritt in den letzten Jahren jedoch schnell voran. Folglich drängt sich der Ersatz fossiler Heizungen auch immer mehr im industriellen Sektor auf. Dieses Klimaschutzprogramm fördert den Ersatz der klimaschädlichen Heizkessel durch spezialisierte Wärmepumpen (> 50kWth) und des Weiteren die optimale Installation der Wärmepumpen dank umfassender Qualitätssicherung. Gerade die industrielle Produktion erfordert meist hohe thermische Leistungen und Temperaturniveaus, wodurch potenzielle Verluste aufgrund ungenügender Installation der Wärmepumpen sehr hoch sind. Mit einer finanziellen Unterstützung an die Industriebetriebe will das Programm die Hemmschwelle der hohen Investitionskosten für eine grosse Wärmepumpe senken. Durch die Einsparung fossiler Energieträger werden die heizungsbedingten Treibhausgasemissionen in der Schweizer Industrie reduziert. Das Klimaschutzprogramm wird durch myclimate in Zusammenarbeit mit technischen Beratenden betrieben und kann dank den Förderbeiträgen der Stiftung KliK umgesetzt werden.

 

Woher stammen die Fördergelder?

Dieses Klimaschutzprogramm kann dank den Förderbeiträgen der Stiftung KliK umgesetzt werden. Erfahren Sie auf unserer Infoseite, wie der Finanzierungsmechanismus der verpflichtenden CO₂-Kompensation funktioniert.

 

Beratungsangebot und Förderbeitrag

Technische Beratende unterstützen die Industriebetriebe bei der Erarbeitung einer Konzeptstudie sowie der anschliessenden Programmanmeldung. Das Heizungsersatzprojekt wäre ohne den Erlös aus dem Verkauf der Bescheinigungen für die CO 2-Emissionsverminderungen nicht wirtschaftlich. Dies muss bei Projekten mit thermischen Leistungen unter 150kWth in jedem Fall einzeln im Rahmen der Konzeptstudie durch die technischen Beratenden geprüft werden. Für alle anderen gilt eine pauschale Zusätzlichkeit. Nach erfolgter Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage können die jährlich vom Bundesamt für Umwelt und Bundesamt für Energie (BAFU/BFE) bescheinigten CO2-Einsparungen im Wert von 160 Franken pro Tonne CO2 verkauft werden.

 

Melden Sie sich an!

Reichen Sie das Anmeldeformular spätestens vor der Unterzeichnung des Werk- oder Kaufvertrags für die Wärmepumpe bei myclimate ein. Die detaillierten Aufnahmekriterien entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular. Das übliche Verfahren für die Anmeldung zum Förderprogramm sieht die folgenden Schritte vor:

  1. Technische Beratende für die Durchführung einer Konzeptstudie anfragen und beauftragen (siehe Kontakte unten).
  2. Programmanmeldung: Anmeldeformular ausfüllen, unterzeichnen und zusammen mit den erforderlichen Beilagen bei myclimate einreichen.
  3. Nach provisorischer Förderzusage mit der detaillierten Ausführungsplanung starten und den Fördervertrag zwischen Bauherr*in und myclimate unterzeichnen.
  4. Werk- oder Kaufvertrag für die massgebliche Investition unterzeichnen und eine Kopie an myclimate weiterleiten.
  5. Nach erfolgter Inbetriebnahme Kopien der Inbetriebnahmeprotokolle der Wärmeerzeuger und der geeichten Energiezähler bei myclimate einreichen.
  6. Jährlich die geforderten Monitoringdaten gemäss Fördervertrag bereitstellen und Förderbeitrag erhalten.

 

Hinweise bezüglich Nachhaltigkeit

Fol­gen­der Punk­t ist zwar kein Teil­nah­me­kri­te­ri­um an die­sem För­der­pro­gramm, trotz­dem emp­feh­len wir diesen drin­gend zu be­rück­sich­ti­gen:

  • Natürliche Kältemittel: Ein neuer wegweisender Trend sind sogenannte natürliche Kältemittel, welche kein oder ein sehr tiefes Treibhausgaspotential bei einer allfälligen Entweichung haben. Dazu gehören Kohlendioxid (R744, CO₂), Kohlenwasserstoffe (Propan R290, Isobutan R600a) und Ammoniak (R717, NH3). Eine Liste mit effizienten Wärmepumpen und deren Kältemittel sind unter topten.ch abrufbar. Oftmals muss bei der Firma explizit nachgefragt werden, ob das Gerät oder die Installation mit einem natürlichen Kältemittel angeboten wird.

 

Technische Beratende/Qualitätssicherung

Die Stiftung myclimate legt grossen Wert auf eine hohe Qualität der Förderung, weshalb eine Konzeptstudie von erfahrenen technischen Beratenden für die Programmteilnahme erforderlich ist. myclimate verfügt jedoch nicht selbst über die Kompetenz, die Qualitätssicherung durchzuführen. Um technische Beratende für dieses Programm zu werden, muss die Stiftung myclimate vorgängig informiert werden (Kontaktangaben unten). Programmanmeldungen und Konzeptstudien für dieses Förderprogramm können nur bei Einhaltung der Beratungskriterien erstellt werden.

 

BERATUNGSKRITERIEN

 

Anfragen und Kontakte

Anfragen zur Konzeptberatung an folgenden technischen Berater:

Mark Wunderlich

Electrosuisse

+41 58 595 15 65

engineering@electrosuisse.ch

 

 

Anfragen zur Programmanmeldung und zum Klimaschutzprogramm generell:

- Ganze Schweiz:

Moritz Bandhauer

Projektleiter Inlandprojekte

Stiftung myclimate

+41 44 578 78 53

industrie@myclimate.org

 

 

Dieses Projekt trägt zu 2 SDGs bei:

Jährlich werden rund 28 000 MWh erneuerbare Wärme produziert.

Jährlich werden rund 5 000 t COeingespart.

Situation ohne Projekt

Prozesswärme mit fossilen Heizkesseln

Projektstandard

Partner

Projektnummer

7835

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