Klimafreundlicher Reisanbau in Indien

Projekttyp: Landnutzung und Wald

Projektstandort: Indien, Uttarakhand

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche CO₂-Reduktion: 179'400 t CO2e

Reis zählt zu den wichtigsten Anbauprodukten Indiens und ist überdies ein Grundnahrungsmittel. Zugleich setzt der Reisanbau große Mengen an Treibhausgasen frei. Ziel dieses Klimaschutzprojekts in Indien ist es daher, die Reisanbaumethode AWD (Alternate Wetting and Drying) einzuführen, die durch alternierendes Fluten und Trocknen den Methanausstoß senkt. 

Reis ist ein Grundnahrungsmittel für über drei Milliarden Menschen, verursacht zugleich 11 Prozent der globalen Methanemissionen und verbraucht 40 Prozent des weltweiten Bewässerungswassers. Für ein Kilo Reis sind 2000 Liter Wasser nötig. Wegen der Klimakrise rechnet die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO damit, dass die Erträge bis 2050 um 15 Prozent zurückgehen, und fördert daher eine klimafreundliche Landwirtschaft. Der Reisanbau mittels traditioneller Dauerbewässerung ist eine der Hauptquellen für den Treibhausgas-Ausstoss. Diese Methode regt die anaerobe mikrobielle Atmung im Boden an, wodurch Methan (CH4) – eines der stärksten klimaschädigenden Treibhausgase – produziert und freigesetzt wird.  

Bewässerungstechniken wie das abwechselnde Fluten und Trockenlegen beim Reisanbau können jedoch die CH4-Emissionen verringern und die Abhängigkeit von grossen Wassermengen für das Fluten reduzieren. Bei der AWD-Methode erhalten die Reispflanzen im Wachstum nur in bestimmten Intervallen Wasser. 
 

Der Schlüssel zum Erfolg von Klimaschutzprojekten liegt in der Synergie zwischen der CO2-finanzierung und den Farmern.

Naresh Chaudhary, CEO der Partnerorganisation PnP

 

Wie funktioniert die AWD-Methode? 

Die AWD-Methode beruht auf perforierten Röhren, die in den Ackerboden eingebracht werden, um den Wasserpegel in den Reisfeldern zu messen. Anhand der Röhren können die Farmer den Wasserstand und den Feuchtigkeitsgehalt der Erde ermitteln. Je nach der verfügbaren Feuchtigkeit und dem Bedarf der Pflanzen in ihren verschiedenen Wachstumsphasen wird Wasser auf die Felder geleitet. Ist die Erde ausreichend gesättigt, wird das Feld entwässert. Der Bewässerungszyklus besteht also aus abwechselnden Phasen von Trockenlegen und Wässern. Die Länge des jeweiligen Zyklus hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Sickerrate des Wassers, vom Wetter und von der Größe der Pflanzen. 

 

Projektpartner und CO2-Finanzierung 

Das Projekt wird durchgeführt von Partners in Prosperity (PnP), einer Non-Profit-Organisation, die sich für ein integratives, selbstständiges, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiges Indien einsetzt. PnP implementiert die AWD-Reisanbaumethode im Bezirk Udham Singh Nagar im nordindischen Uttarakhand, indem es die Reisbauern miteinbezieht und mobilisiert. Neben der Entwicklung der technischen Fähigkeiten der Farmer bei der Umstellung auf die AWD-Reisanbaumethode zielt das Projekt auch auf eine nachhaltige Entwicklung und das Wohl der Farmer und der lokalen Gemeinschaften ab. Weitere Ziele des Projekts für eine nachhaltige Entwicklung: Schulung und der Aufbau von Kapazitäten bei den Farmern, damit sie wassersparende und treibhausgasreduzierende Anbautechniken anwenden können; Anpflanzung verschiedener einheimischer Baumarten, die von den lokalen Gemeinschaften vielfältig genutzt werden können, etwa für Früchte, Futtermittel und Saatgut; Einrichtung mehrerer Weiterbildungszentren zur Förderung des Unternehmertums unter lokalen Jugendlichen und Frauen; Organisation medizinischer Camps für Farmer und lokale Gemeinschaften im Projektgebiet; Schaffen von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung im Rahmen verschiedener projektbezogener Aktivitäten.  

 

Seit über einem Jahrzehnt widmet PnP seine Bemühungen der Optimierung von AWD-Techniken (Alternate Wetting and Drying). Nun erweitern wir den Radius, um der Wasserknappheit entgegenzuwirken und die Methanemissionen zu senken.

Sanjay Shah, Regional Head North der Partnerorganisation PnP

 

Überwachung, Reporting, Verifizierung (MRV)  

Jedes Jahr wird das Projekt strengen Überwachungs-, Reporting- und Verifizierungsverfahren gemäß der Gold-Standard-Methode und deren Zertifizierungsprozess unterzogen, einschließlich der Prüfung durch einen unabhängigen Dritten. Die Emissionsreduktion wird auf der Grundlage von Feld- und Labormessungen von Methan in Reisfeldern geschätzt unter Anwendung der besten und neuesten Verfahren zur Messung von Methan aus Reisfeldern. Diese strengen Kontrollen gewährleisten, dass die zugesagten Emissionsreduktionen tatsächlich stattfinden, und sichern den langfristigen Erfolg des Projekts. Weitere Informationen sind unter «Dokumentation» erhältlich. 

 

Dieses Projekt trägt zu 4 SDGs bei: 

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist. 

 

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard verifiziert: 

Der Reisertrag wird schätzungsweise um 30 Prozent steigen. 

Das Projekt wird die Abhängigkeit von grossen Wassermengen verringern, indem die Bewässerungspraxis verbessert wird. 

Durch das Projekt entstehen langfristige Arbeitsplätze im Bezirk Udham Singh Nagar in Uttarakhand. 

Pro Hektar werden jährlich 3,0 t CO2e vermieden. 

Situation ohne Projekt

Höhere Methanemissionen und höherer Wasserverbrauch.

Project standard

Projektnummer

7256

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