Reduzierter Holz- und Holzkohleverbrauch durch effiziente Kocher in Malawi

Durch die Produktion und den Verbrauch von Holzkohle sind die Waldflächen in Malawi deutlich zurückgegangen. So sank der Waldflächenanteil von den 1970er-Jahren bis zum Jahr 2020 von schätzungsweise 40 auf ca. 32 Prozent. Neuesten Schätzungen zufolge nutzen etwa 90 Prozent der Bevölkerung Malawis noch immer Biomassebrennstoffe zum Kochen. 

Einer der Hauptgründe für die Abholzung in Malawi ist der Einsatz traditioneller Kocher, für die große Mengen an Holzkohle nötig sind. Diese Kocher sind ineffizient, schlecht verarbeitet und stoßen teilweise viel Rauch aus. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge machen traditionelle Zubereitungsverfahren unter Nutzung von Festbrennstoffen wie Holz und Holzkohle etwa drei Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen aus. 

Einsparungen von bis zu 45 Prozent 

Zur Lösung dieses Problems sollen in Malawi immer mehr Kocher ersetzt werden. Im Rahmen des Kocherprojekts sollen effizientere Kocher bereitgestellt werden, die den auf das Kochen entfallenden Verbrauch an Biomassebrennstoffen wie Holz und Holzkohle um bis zu 45 Prozent reduzieren. Ein Kocher eignet sich für einen Haushalt von fünf bis sieben Personen. Durch die Einführung besserer Kocher können die Haushalte helfen, der Abholzung Einhalt zu gebieten, indem weniger Holzkohle verbraucht und die Nachfrage nach nicht nachhaltig produziertem Holz minimiert wird. 

Der Kocher ist sehr einfach in der Anwendung. Mir gefällt das, weil das Feuer rasch entfacht wird. Mit dem Kocher entsteht weniger Rauch als mit einem Holzfeuer, wie ich es bisher benutzt habe.

Rachel, 57, kocht für ihre Familie, die sieben bis zehn Mitglieder zwischen sieben Monaten und 57 Jahren umfasst. 

Zusätzliche Vorteile 

Effizientere Biomassekocher bieten neben dem Kampf gegen die Abholzung und der Reduktion der CO2-Emissionen weitere Vorteile. Da sie weniger Brennstoffe zum Kochen benötigen, senken die Haushalte ihre Brennstoffkosten, was ihre finanzielle Lage verbessert. Das gesparte Geld können die Familien für andere wichtige Bedürfnisse wie Bildung, Gesundheitsversorgung und Nahrungsmittel einsetzen. Zudem werden durch die Produktion und den Vertrieb effizienter Kocher direkt und indirekt Arbeitsplätze geschaffen, was das Wirtschaftswachstum in den örtlichen Gemeinschaften fördert. Traditionelle Kochmethoden können zeitintensiv sein. Dies trifft insbesondere auf Frauen und Kinder zu, die durchschnittlich 2,7 Stunden pro Tag mit Kochen verbringen. Effiziente Kocher verringern die Zubereitungszeit und es muss weniger oft Brennmaterial besorgt werden. Die gesparte Zeit lässt sich für produktive Tätigkeiten nutzen, zum Beispiel für Bildung oder die Einkommensgewinnung. 

Ich habe 15 Freunde überzeugt, den Kocher zu kaufen, da ich weiss, dass sie damit Geld sparen. 

Edina, 36 Jahre, verwitwete Mutter dreier Töchter 

Projektumsetzung und -prüfung 

Der Projektpartner von myclimate – UpEnergy – arbeitet mit lokalen Herstellern zusammen und betreibt ein umfassendes Vertriebsnetz für seine Produkte. Damit werden vor Ort Arbeitsplätze geschaffen und das lokale Wirtschaftssystem wird gestärkt. Dank der im ganzen Land vertretenen Mitarbeitenden können die preiswerten, langlebigen und energieeffizienten Kocher in städtischen und ländlichen Gebieten vertrieben werden, die vom Klimawandel am meisten betroffen sind. Das Projekt ist nach Gold Standard zertifiziert und wird regelmässig von einer unabhängigen externen Stelle geprüft. Weitere Informationen sind unter «Dokumente» erhältlich.

Dieses Projekt trägt zu 8 SDGs bei (Stand Ende 2022):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard verifiziert:

Jährliche Einsparungen von 100 bis 200 Dollar durch weniger Holzkohleverbrauch. 

Die effizienten Kocher sind sicherer, sauberer, langlebiger und einfacher in der Anwendung. 

Insbesondere Frauen sparen Zeit, Geld und belasten ihre Gesundheit weniger.

Die Kocher verbessern das Leben Tausender Menschen.

Das Team in Malawi besteht derzeit aus 21 Vollzeitmitarbeitenden, von denen 38 Prozent Frauen sind.  

Die Kocher werden von Mitarbeitenden vor Ort mithilfe lokaler Materialien hergestellt.

Durchschnittliche Emissionsreduktion von schätzungsweise 500’000 t CO2e pro Jahr.

Reduktion des Brennstoffverbrauchs um 45 Prozent.