Das Fachteam für Umweltauswirkungen von myclimate in Zürich und Berlin hat mithilfe aktueller Studien und Daten die kostenfrei zugänglichen Webrechner für Autofahrten und Kreuzfahrtreisenüberarbeitet. Der Autorechner zeigt die direkten und indirekten Treibhausgasemissionen pro Fahrzeug auf einer bestimmten zurückgelegten Distanz an. Diese Dienstleistung wird immer stärker nachgefragt. Im Jahr 2019 verzeichnete der myclimate-Autorechner eine Wachstumsrate von rund 150 %. Nach dem Rechner für Flugemissionen ist der Autorechner das am zweithäufigsten genutzte Berechnungsinstrument auf der Seite www.myclimate.de.
Das hat sich geändert
Beim Autoemissionsrechner wurden die allgemeinen Verbrauchsdaten auf Basis der Datenbank ecoinvent und neuer Mobilitätsstatistiken gründlich aktualisiert. Neu lassen sich auch die Treibhausgasemissionen von Elektroautos, Hybrid- bzw. Plug-In -Hybridfahrzeugen und von Treibstoffen wie Ethanol, Erdgas und Biodiesel berechnen. In die Ergebnisse fließen auch die Emissionen ein, die von der Herstellung bis zur Entsorgung des Fahrzeugs anfallen. In der Kategorie Elektrofahrzeuge werden somit auch die auf die Batterie zurückzuführenden CO2-Emissionen abgebildet. Weiterhin werden auch die vorgelagerten Emissionen der Treibstoffe bzw. des Stroms miteinberechnet. Die durch die Infrastruktur bedingten Emissionen – etwa durch die Nutzung der Straßen – komplettieren die Ergebnisse.
Link zur konkreten Berechnungsgrundlage
«Wir wollen mit dem aktualisierten Autorechner ein Berechnungswerkzeug zur Verfügung stellen, das einfach zu bedienen ist, alle gängigen Antriebstypen abdeckt und dabei durch den neusten Stand der Klimawissenschaft abgesicherte Ergebnisse liefert», sagt Andy Eigenmann, Projektleiter Beratung & Lösungen bei myclimate, der die Berechnungsgrundlage des neuen Autorechners entworfen hat.
Auswirkungen
Der myclimate-Autorechner zeigt, dass Elektroautos deutlich weniger klimaschädliche Treibhausgasemissionen verursachen als mit fossilen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge. Dabei spielt allerdings die Stromquelle eine wichtige Rolle. Bei einer Jahreskilometerleistung von 10'000 Kilometern fallen bei einem Elektroauto mit einem Verbrauch von 17 kWh/100 km 725 kg CO2-Emissionen an, wenn der Wagen mit zertifiziertem Ökostrom geladen wird. Ist die Stromquelle jedoch der reguläre deutsche Strommix mit seinem eher hohen Anteil an fossiler Energie, liegt das Ergebnis mit 1,7 Tonnen mehr als doppelt so hoch.
Allerdings «gewinnt» auch in diesem Fall das Elektroauto im Vergleich zu einem Diesel mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 8 Litern auf 100 Kilometern. Das Dieselfahrzeug verursacht 3,7 Tonnen CO2. Ein rein mit Biodiesel betanktes Auto hat mit 3,1 Tonnen CO2 auf 10'000 Kilometern ein etwas klimafreundlicheres Ergebnis. Ein mit Biogas angetriebenes Fahrzeug ähnlicher Größe wie ein VW Golf Bluemotion kommt auf 2 Tonnen CO2-Emissionen bei gleicher Kilometerleistung.
Diese und weitere Berechnungen lassen sich mit dem myclimate-Autorechner mit wenigen Klicks und Angaben durchspielen. «Die Werte geben ein fundiertes, abgesichertes Bild zu den CO2-Emissionen. Sie können allerdings nicht sämtliche Umweltbelastungen, wie etwa die durch Rohstoffe, individuell aufs konkrete Fahrzeug abdecken. Solche Berechnungen bieten wir aber zum Beispiel für Flottenbetreiber gerne an», setzt Andy Eigenmann die Rechnerwerte in Relation.