Natürliche Klimaschützer: Ackerböden als CO₂-Speicher nutzen

Unser gemeinsames Pilotprojekt zum Aufbau von Bodenkohlenstoff – das Bodenfruchtbarkeitsprogramm, das wir vor sieben Jahren zusammen mit der Bio-Stiftung Schweiz lanciert haben – ist erfolgreich abgeschlossen. Die aktuellen Daten und die zweiten Bodenmessungen zeichnen ein sehr erfreuliches Bild: Der Bodenkohlenstoff wurde nachweislich aufgebaut, und die letzten CO₂-Zertifikate sind jetzt verfügbar.

Regelmässige Spatenproben vor Ort gaben wichtige Einblicke in den Bodenaufbau. Foto: Sarah Liz Walbeck, z.V.g. Bio-Stiftung Schweiz

Als das Bodenfruchtbarkeitsprogramm 2018 startete, war die Begeisterung rundum das Thema Bodenkohlenstoff gross. Die Idee war, dass landwirtschaftliche Böden durch gezielte Massnahmen mehr Kohlenstoff speichern und somit als CO₂-Senken wirken können. Nach der ersten Euphorie gab es sowohl aus der Forschung als auch bei Umweltschutzorganisationen Bedenken, ob dieser innovative Ansatz tatsächlich funktionieren würde. Bei der Programm-Ausarbeitung konnten wir uns nicht auf vorgefertigte Klimaschutzstandards berufen. Die Methodologie des Gold Standard zum Bodenkohlenstoffaufbau in der Landwirtschaft hatte erst die Entwurfsphase erreicht. 

Das ganzheitliche Konzept der Bio-Stiftung Schweiz hat uns überzeugt. Die Idee war klar: 30 zukunftsorientierte Bio- und Demeter-Betriebe aus dem Bodenseeraum sollten während sieben Jahren ihre Ackerflächen durch gezielte Massnahmen aktiv aufbauen – zum Beispiel durch bodenschonende Bearbeitung, Gründüngung, vielfältige Fruchtfolgen und die Förderung des Bodenlebens.  

Von Beginn an waren jährliche Vor-Ort-Beratungen auf jedem teilnehmenden Betrieb, ein lebendiges Netzwerk und regelmässige Projektkonferenzen feste Bestandteile des Programms. Die zentrale Frage: Können diese Pionierbetriebe die Fruchtbarkeit ihrer Böden messbar verbessern?

 

Pionierarbeit für den Klimaschutz 

Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Landwirt*innen war inspirierend: Mit grossem Engagement arbeiteten sie daran, ihre Böden fruchtbarer zu machen. Porträts der teilnehmenden Höfe finden Sie bei der Bio-Stiftung Schweiz. 

Gemeinsam bewirtschafteten die Betriebe rund 1’100 Hektar Fläche klimafreundlicher. Auf Basis konservativer Modellberechnungen, die sich an den IPCC-Standards (Weltklimarat) orientieren, konnten die Höfe in sieben Jahren über 10’000 Tonnen CO₂ im Boden speichern. Bodenproben auf getesteten Flächen bestätigten diesen Erfolg: Statistische Auswertungen zeigen eine signifikante Kohlenstoffzunahme. 

 

Die Zukunft unter unseren Füssen? 

Die finalen Bodenanalysen sind erfreulich: Der Aufbau von Bodenkohlenstoff funktioniert – messbar, wirksam und langfristig. Selbst bei diesen bereits fortschrittlich wirtschaftenden Betrieben war noch eine Verbesserung möglich. Das zeigt: Mit klaren Projektstrukturen, kontinuierlicher Vor-Ort-Beratung und starken Partnern lassen sich CO₂-Senken in der Landwirtschaft erfolgreich aufbauen. Der Boden bleibt ein unterschätzter, aber kraftvoller Hebel im Klimaschutz – direkt unter unseren Füssen. 

Das Bodenfruchtbarkeitsprogramm war ursprünglich auf sieben Jahre angelegt – passend zur klassischen Fruchtfolge in der Region. Heute stehen uns neue Chancen offen: Dank neuer Studien und innovativer Lösungen von Agrotech-Unternehmen wie z.B. AgriCircle ermöglichen Satellitendaten und digitale Tools ein deutlich effizienteres und skalierbares Bodenmonitoring. 

myclimate bleibt dran: Wir entwickeln diesen zukunftsgerichteten Ansatz weiter und setzen verstärkt auf landwirtschaftliche Klimaschutzprojekte, die direkt in der Lieferkette verankert sind – beispielsweise im Rahmen unseres Projekts mit AgriCircle im Migros-Klimafonds

Auch unsere langjährigere Partnerin, die Bio-Stiftung Schweiz, bleibt dem Thema verbunden. Gemeinsam mit den beteiligten Betrieben planen sie eine vertiefte Analyse und setzen dabei unter anderem auf den Regionalwert-Leistungsrechner

 

Jetzt in messbaren Klimaschutz investieren! 

Für Unternehmen, die sich für regionale und innovative Klimaschutzprojekte engagieren möchten, bietet sich jetzt die Gelegenheit: Die letzten CO₂-Zertifikate aus diesem Pionierprojekt sind ab sofort verfügbar. Diese Zertifikate zählen als Carbon Dioxide Removals (CDR) – also CO2-Senkenleistungen. 

Diese CO₂-Senkenleistungen können Sie im Rahmen von Contribution Claims für Ihre Klimastrategie nutzen und sie sind auch für die SBTi (Science Based Targets Initiative) und die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ausweisen. 

 

Nutzen Sie die Chance: Investieren Sie in regionalen Klimaschutz mit nachhaltiger Wirkung – direkt im Boden verankert. 

 

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