Zweiter myclimate «Cloud Talk» – Unsere Mobilität: Weiblicher, sozialer, klimafreundlicher?

Im Rahmen der bestehenden Gesprächsreihe «Eine neue Zeitrechnung» zeigte myclimate in den vergangenen Cloud-Events mit spannenden Interviewpartner*innen auf, wie weltweit ein nachhaltiger Wandel vorangetrieben wird. In der virtuellen «Cloud Talk»-Ausgabe vom 20. August diskutierte myclimate nun mit Katja Diehl, Expertin in Mobilität, neuem Arbeiten und Diversität, über die Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunft in der Mobilitätsbranche.

Katja Diehl zeigte im Gespräch mit myclimate auf, wie ein Wandel im Mobilitätssektor aussehen könnte. Dabei ging sie nicht nur auf ökologische, sondern auch auf gesellschaftliche, soziale und genderspezifische Aspekte ein. Um eine Wende im Mobilitätsektor zu erreichen, müssten wir neue Narrative entwickeln und nicht nur marginale Änderungen implementieren, so Diehl. Denn Lösungen und Entwürfe einer neuen Mobilität seien vorhanden, würden oft jedoch nicht in der vollen Bandbreite ausgenutzt und zu Ende gedacht. Deshalb sei es wichtig, betonte Katja Diehl, dass wir neue Visionen entwickeln. Visionen einer «New Mobility», in welcher der Mensch vermehrt im Mittelpunkt stehe und weniger das Auto und der Individualverkehr. Einer «New Mobility», in welcher Kinder und Benachteiligte berücksichtigt und nicht benachteiligt würden. Einer neuen Flächengerechtigkeit, die dem Auto weniger Platz zugestünde als bisher. Und einer «New Mobility», die weniger männlich dominiert sei und von innovativen Frauen mitgestaltet werden könne. Um eine solche neue Mobilität zu gestalten, sollten wir uns vom Silodenken abwenden und gesamtheitlicher denken – nach dem Credo: Weniger Verkehr, ohne dass die Möglichkeiten der Mobilität darunter leiden.

Antriebswende ist nicht Verkehrswende

Auch die Entwicklungen in den «e-mobility» und «mobility as a service» Bereichen lässt Diehl nicht aussen vor. Laut Diehl ist der Wechsel zu elektrobetriebenen und ökologischeren Autos alleine nicht genug. Wichtig sei ein Wandel hin zu einem integrativeren Verkehr in Stadt und Land mit weniger Autos pro Kopf und einem verstärkten «sharing economy»-Charakter. Nicht nur eine Wende in der Technologie ist also gefragt, sondern auch eine Wende im Mobilitätsverhalten. Doch wie kann man Gewohnheiten und Verhalten verändern? Hierfür schlägt die Expertin nebst diversen individuellen Verhaltensänderungen auch wirkungsvolle Regulatorien, Preismechanismen (beispielsweise Teuerungen und Verknappungen von Parkraum bis hin zu Bonus-/Malus-Systemen) und wirkungsvolle Verbote vor. Durch eine solch umfassende Umgestaltung des öffentlichen Raums würde dieser klar autoärmer.

Auch die Stiftung myclimate arbeitet eng mit spannenden Partnern im Mobilitätsektor zusammen und treibt so neue spannenden Entwicklungen in der Mobilität voran. Beispielsweise mit der Genossenschaft Mobility Car Sharing, welche bis 2050 klimaneutral werden will und eine klimafreundlichere Flotte aufbaut sowie carvelo2go, einem jungen Vorzeigeunternehmen welches Mobilität und Transportlogistik im urbanen Raum mithilfe von mietbaren Lastenvelos auf nachhaltige und emissionsfreie Weise fördert.

Katja Diehl arbeitet als selbstständige Kommunikations- und Unternehmensberaterin. Sie verfügt über einen beruflichen Hintergrund im Journalismus und als Pressesprecherin sowie über Expertise in leitender Funktion bei Konzernen der Logistik- und Mobilitätsbranche. Basierend auf 20 Jahre Einblicke in Mobilität und Logistik möchte Katja Diehl mit «Herz und Verstand» einen nachhaltigen Wandel in diesen und weiteren Branchen vorantreiben und gestalten. Katja Diehl ist eine gefragte Referentin und einflussreiche Influencerin. Sie moderiert Veranstaltungen und leitet verschiedenste Workshops.

 

Hören Sie das ganze Gespräch hier auf Youtube

 

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