Skirennen und Klimaschutz – geht das?

Nicht nur für die Schweizer Athleten, sondern auch für den Klimaschutz war der Ski-Weltcup Adelboden ein Erfolg. Annina Burn, Projektleiterin Marketing des Ski-Weltcups Adelboden zieht ein erstes Fazit zum Anlass und den Nachhaltigkeitsmassnahmen mit myclimate «Cause We Care».

Nachhaltigkeit und Sport können Hand in Hand funktionieren, wie der Ski Weltcup in Adelboden dieses Jahr bewiesen hat.

Wodurch zeichnet sich der Ski-Weltcup Adelboden aus?

Die Faszination der Adelbodner Skirennen liegt in der einmaligen Stimmung. Während der Zieleinfahrt der Athleten brodelt der sogenannte Adelbodner Hexenkessel. Zudem ist das Publikum als ein sehr faires bekannt, welches jeden Athleten anfeuert.

Warum ist für Sie Nachhaltigkeit bei diesem Anlass wichtig?

Als Outdoorveranstaltung sind wir direkt von Wettereinflüssen abhängig. Wir sind auf Schnee und kühle Temperaturen angewiesen. Die Klimaerwärmung hat uns in den letzten Jahren stark gefordert. Um auch in Zukunft noch Rennen durchführen zu können, ist uns der Klimaschutz und die Sorge zur Umwelt ein grosses Anliegen.

Inwieweit gehen die Massnahmen in Adelboden über die Anstrengungen anderer Skirennen hinaus?

Bis jetzt ist mir kein Schweizer Skirennveranstalter bekannt, der über seine Nachhaltigkeitsbemühungen berichtet. Wir kommunizieren über unsere Anstrengungen und haben seit diesem Jahr mit myclimate einen Partner, der uns professionell in der Umsetzung unterstützt und berät.

Was wurde früher bereits für die Umwelt getan? Wie hat sich die Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt?

Schon seit Jahren wird die Piste am Chuenisbärgli ohne Chemikalien präpariert. Zudem wird schon lange mit einem Park-and-Ride-System gearbeitet. Die Autos parken in Reichenbach und die Besucherinnen und Besucher werden anschliessend mit Bussen nach Adelboden transportiert. Weiter ist schon seit langem der Bodenschutz ein Thema oder auch die Abfalltrennung und -reduzierung. Dies sind nur einige Beispiele. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist sicherlich professioneller und umfassender geworden. Zu Beginn war nur der Abfall ein Thema, mittlerweile befassen wir uns beispielsweise auch mit der Herkunft der Lebensmittel und Merchandisingartikel.

Welche Bereiche einer Grossveranstaltung bergen Ihrer Meinung nach das grösste Potenzial, um nachhaltiger zu werden?

Wir haben noch in vielen Bereichen Potenzial. So beispielsweise bei der Verpflegung: Das Angebot könnte noch lokaler, regionaler und auf die Ernährungstrends ausgerichtet werden. Und eine umweltverträglichere Lösung für die beheizten Zelte wäre ebenfalls wünschenswert.

Was können die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst tun?

Sie können sich am Klimaschutz aktiv beteiligen. So wurde heuer beispielsweise zum ersten Mal ein Depot auf Gebinde verlangt. Bei der Rückgabe von Bechern und Gefässen konnten die Skifans dieses neu auch spenden. Wer ein Ticket im Onlineshop bestellt hat, konnte einen freiwilligen Beitrag zu Gunsten des «Nachhaltigkeitstopfs» bezahlen. Beim Ticketverkauf vor Ort und bei der Parkgebühr war der Batzen bereits inkludiert.

Was sind zusätzliche Bestrebungen in der Zukunft?

Wir werden unseren Fussabdruck weiterhin analysieren und schauen, wo der grösste Handlungsbedarf liegt. Anschliessend werden wir weitere Massnahmen definieren. Wie bereits gesagt, liegt ein grosses Potenzial bei der Heizung und den Lebensmitteln.

Wie wichtig ist bei einem nachhaltigen Konzept die Hilfe externer Partner?

Für uns ist die Zusammenarbeit mit myclimate sehr wertvoll, da wir einen Profi an unserer Seite haben, der uns unterstützt und berät. Die Palette an Möglichkeiten ist enorm und myclimate hilft uns, den Fokus auf diejenigen Massnahmen zu lenken, bei denen der Einfluss am grössten ist.

 

Die Veranstalter des alpinen Ski-Highlights im Hexenkessel Adelboden engagieren sich seit diesem Jahr vermehrt für die Nachhaltigkeit - dies dank der Teilnahme an der myclimate «Cause We Care»-Initiative, in deren Rahmen verschiedene Massnahmen für den Klimaschutz identifiziert und ergriffen wurden. So hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, beim Ticketkauf sowie bei den Depotständen für Getränke in einen Nachhaltigkeitstopf zu spenden – mit zweifacher Wirkung, denn sämtliche Einnahmen werden vom Organisator verdoppelt und in überwiegend lokale Nachhaltigkeitsinitiativen investiert.

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