Solarkraftwerk ersetzt fossile Energie in der Dominikanischen Republik

Projekttyp: Solar

Projektstandort: Dominikanische Republik

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche Emissionsreduktion des gesamten Projekts: 48’026 t

Die Installation einer Solarstromanlage in der Karibik ersetzt den hauptsächlich durch Erdöl erzeugten Strom durch Sonnenenergie und schafft lokale Arbeitsplätze. Ein Besucherzentrum informiert über erneuerbare Energien und ein Fonds fördert soziale und ökologische Aktivitäten.

Das Projekt umfasst die Installation eines 60 Megawatt Solarkraftwerks in der Provinz Monte Plata in der Dominikanischen Republik. Die Solarstromanlage produziert 185 Mal mehr Strom als der Mont Soleil Energiepark im Kanton Jura in der Schweiz. Die zu erwartende Sonneneinstrahlung pro Jahr liegt mit 1’490 kWh / kWp etwa eineinhalb Mal höher als in der Schweiz. Pro Jahr werden dank dieser idealen Sonneneinstrahlung 100 Giga-Watt-Stunden Strom erzeugt. Dies entspricht dem Verbrauch von 20’000 Haushalten in der Schweiz. 

Es war in den 2010er Jahren das größte Solarkraftwerk in der Karibik und das erste seiner Art in der Region. Die Anlage liefert erneuerbaren, lokal produzierten Strom für 50’000 dominikanische Haushalte und wird - sobald die zweite Phase auch noch gebaut ist –  jährlich knapp 70’000 t CO₂ einsparen. Dies entspricht den Treibhausgas-Emissionen, die bei der Verbrennung von 26 Millionen Liter Erdöl entstehen.

Das Monte Plata Solarkraftwerk schafft lokale Arbeitsplätze und erhöht den Anteil erneuerbarer Energie am Energiemix der Dominikanischen Republik deutlich.

Dr. Quincy Lin, Präsident GES

Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wurde durchgeführt. Sollte es wegen des Projekts zu Abholzungen kommen, ist der Eigentümer verpflichtet, entsprechende Waldflächen ausserhalb des Projektgebietes wieder aufzuforsten und die Fläche zum angrenzenden Fluss zu erhalten. Darüber hinaus ist ein Besucherzentrum auf dem Gelände des Solarkraftwerks eingerichtet worden, um die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien zu demonstrieren und Klimabildung zu fördern. Mindestens fünf Prozent des Einkommens der Carbon Finance fliesst in einen Fonds für soziale und ökologische Projekte oder Spenden, der von der Gemeinde Monte Plata selbst verwaltet wird. 

Die 5 Prozent der Gelder (Gemeinschaftsfonds) wurden bisher für die folgenden Aktivitäten verwendet (2021):

  • Einrichtung eines Bildungszentrums für Solarenergie auf dem Gelände des Solarparks
  • Schenkung einer 100-kv-Photovoltaikanlage an das Zentralkrankenhaus der Streitkräfte
  • Rekrutierung von Projektmitarbeitern in nahe gelegenen Orten 
  • Aufbau von Kapazitäten für die Studierenden des Assistenten für Wohnungselektrizität des Centro de Capacitación Aquino Leyba (CECAL) mit dem Ziel, den Photovoltaik-Solarpark Monte Plata kennenzulernen und etwas über den Betrieb und die Auswirkungen dieser Art von Systemen zu erfahren
  • Kontinuierlicher Austausch mit verschiedenen Interessengruppen wie der vom Projekt betroffenen Gemeinde, um über das Projekt und seine sozialen und ökologischen Aktivitäten zu informieren und aufzuklären

Dank der Unterstützung von myclimate konnte die Attraktivität des Projekts für Investor*innen erhöht und somit eine Umsetzung erreicht werden. Das Projekt wird von GES finanziert und von Soventix betrieben. Eigentümer des Projekts ist Grupo Pais

 

Wohin fliessen die CO2-Gelder konkret? 

Auch wenn das Werk bereits errichtet worden ist, war dies nur möglich, weil bereits in der Planungsphase des Projekts die Kohlenstoffeinnahmen berücksichtigt wurden. Die Haupteinnahmen des Projekts stammen aus dem Energieverkauf. Die CO2-Gelder sind eine zusätzliche Einkommensquelle, die das Projekt seit 2015 unterstützen. Auch wenn die Gelder nicht die Haupteinkommensquelle darstellen, sind sie ein Teil des Einkommens, das sicherstellt, dass im Rahmen des Projekts Jahr für Jahr stetig erneuerbare Energie produziert wird.  

Wie im Projektentwurf (PDD, Project Design Document) erwähnt, stellt das Projekt seine Förderfähigkeit mit einem völlig neuen Grundsatz unter Beweis. Dieser Grundsatz belegt die Bedeutung der CO2-Gelder für die Realisierung dieses Projekts, des ersten in der Dominikanischen Republik. Die Gelder reichten nicht aus, um der einzige entscheidende Faktor für das finanzielle Gleichgewicht des Projekts zu sein. Sie stellten jedoch eine ausreichende Reserve dar, um den Investor*innen und Finanzakteur*innen als zusätzliche Zahlungsquelle zu dienen. Anders ausgedrückt: Die CO2-Gelder verliehen dem Projekt eine grössere finanzielle Stabilität und machten es für Investor*innen attraktiver. Dies gilt umso mehr, als es sich um ein Gold-Standard-Projekt handelt, das die Qualität jedes erzeugten Zertifikats verbessert und somit höhere oder stabilere Zertifikatspreise ermöglicht, die für den Zugang zu Investitionen und Finanzierungen erforderlich sind. Ohne diese finanzielle Stabilität wäre das Projekt nicht umgesetzt worden, da die Investitionskosten im Vergleich zu anderen, einfacheren Alternativen im Elektrizitätssektor der Dominikanischen Republik übermässig hoch waren. 

Eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die überwacht werden, ist der Prozentsatz der Einnahmen durch die CO2-Zertifikate, die mit der Gemeinschaft für soziale Aktivitäten geteilt werden. 

 

Projekt- und Umsetzungspartner*innen 

Die Projektaktivität wurde während der ersten Phase von GES finanziert und von Soventix umgesetzt. Die zweite Phase (Fertigstellung von 60 MW) wird vom neuen Besitzer Grupo Pais finanziert. 

 

Monitoring, Reporting und Verifizierung (MRV) 

Das Projekt wurde bis 2020 nach dem Clean Development Mechanism (CDM) und dem Gold Standard zertifiziert. Seit 2021 ist die Projektaktivität nur noch unter dem Zertifizierungsstandard Gold Standard registriert. Klimaschutzprojekte nach dem Gold Standard werden kontinuierlich überwacht. Das bedeutet, dass die durch das Projekt gelieferte saubere Energie regelmäßig anhand eines von den zuständigen lokalen Behörden kalibrierten und genehmigten elektrischen Messgeräts gemessen und überprüft wird. Der entsprechende Monitoringbericht wird von einem unabhängigen Prüfer bzw. einer unabhängigen Prüferin überprüft und dem Gold Standard als Verifizierungsbericht vorgelegt. Die strengen Kontrollmechanismen, Trainings und Vor-Ort-Betreuung helfen, während der gesamten Projektdauer hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten, um sicherzustellen, dass das Energiekraftwerk funktioniert. Dadurch wird garantiert, dass das Projekt langfristig erfolgreich ist und die durch das Projekt generierten Emissionsreduktionen korrekt sind. Weitere Informationen sind unten unter «Dokumentation» zu finden. 

 

Dieses Projekt trägt zu 5 SDGs bei*

*Stand: Ende 2023. Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard verifiziert:

SDG 1 rotes Quadrat keine Armut

5 Prozent der Einnahmen aus Emissionsgutschriften fliessen in einen Gemeinschaftsfonds für soziale und ökologische Aktivitäten.

SDG 4 rotes Quadrat hochwertige Bildung

Die Menschen werden zu verschiedenen Aspekten des Projekts geschult, auch mit Hilfe des Bildungszentrums.

SDG 6 gelbes Quadrat bezahlbare Energie

264.000 Solarmodule wurden installiert (das entspricht 50 Fußballfeldern). Bis 2023 wurden 354 GWh erneuerbare Energie in das Netz eingespeist.

SDG 8 weinrotes Quadrat menschwürdige Arbeit

Es wurden 83 langfristige Arbeitsplätze geschaffen (54 Männer und 29 Frauen). Zusätzlich werden 36 Sicherheitskräfte einer externen Firma beschäftigt und 200 Arbeitsplätze wurden während der Bauphase geschaffen.

SDG 13 grünes Quadrat Maßnahmen zum Klimaschutz

29'000 Tonnen CO2 werden pro Jahr eingespart.

Situation ohne Projekt

Nationaler Strom Mix

Project standard

Projektnummer

7171

Bleiben Sie informiert!