Renaturierung vom Hochmoor Sous-Martel-Dernier von nationaler Bedeutung

Projekttyp: Landnutzung und Wald

Projektstandort: Neuchâtel, Schweiz

Projektstatus: In Betrieb, exklusiv

Jährliche CO₂-Reduktion: 33 t

Dank dem Klimaschutzprojekt konnte das Hochmoor in Sous-​Martel-Dernier renaturiert werden, womit weniger Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt. Aber nicht nur der Klimaschutz profitiert von einer Wiedervernässung, sondern auch die Biodiversität, der Wasserhaushalt und der Tourismus sowie die lokale Baubranche.

Moore im natürlichen Zustand haben ein riesiges Speicherpotential für Kohlenstoff. Weltweit speichern Moorböden 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs, obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken. In der Schweiz wurden einst viele Hochmoore mittels Entwässerungsgräben trockengelegt, um den Boden landwirtschaftlich zu nutzen oder Torf abzubauen. Obwohl sie seit der Rothenthurm-​Initiative von 1987 geschützt sind, befinden sich Zweidrittel der über 500 Hochmoore aus Geldmangel nach wie vor in entwässertem Zustand. Dadurch gelangt kontinuierlich CO2 in die Atmosphäre. Nur eine Wiedervernässung garantiert, dass ein entwässertes Hochmoor wieder zu einem langfristigen Kohlenstoff-​Speicher wird.

Das Hochmoor in Sous-Martel-Derbier ist eine der grössten Moorlandschaften in der Schweiz. Das Moor Sous-​Martel-Dernier in der Gemeinde Ponts-de-Martel im Kanton Neuchâtel – ein Hochmoor von nationaler Bedeutung – wurde 2019 wiedervernässt. Die Renaturierung von 2019 zeigt 2022 erste Erfolge: Das Moor wird von Torfmoosen und anderen moorspezifischen Pflanzen besiedelt und überwachsen. Auch zahlreiche Libellenarten fühlen sich in diesem Gebiet wieder Zuhause. Das Klimaschutzprojekt schloss die Finanzierungslücke und war somit mitentscheidend für das Renaturierungsprojekt, welches vom Kanton Neuchâtel durchgeführt wurde. Das Projekt wird mitfinanziert durch Bundesbeiträge.

 

Intakte Moorböden als langfristige Kohlenstoff-Speicher

In einem entwässerten Moor dringt Sauerstoff in den Boden ein und wandelt den gebundenen Kohlenstoff im Torfboden in CO2 um, das in die Atmosphäre entweicht. Um ein Moor wiederzuvernässen, müssen die Drainagegräben mit baulichen Massnahmen geschlossen werden. Sobald der Zustand wieder einem naturnahen, intakten Moor entspricht, hemmt der hohe Wasserstand die Zersetzung des organischen Materials, in welchem grosse Mengen an Kohlenstoff permanent gespeichert sind. Das Klimaschutzprojekt wird möglich, dank einer neuen Methodologie der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL, die die Menge CO2-​Emissionen abschätzt, welche dank einer Wiedervernässung vermieden werden. Nach diesem Ansatz binden die obersten 50 cm des renaturierten Torfkörpers potentielle Emissionen von 925 Tonnen CO2 pro Hektar über die nächsten 50 bis 100 Jahre.  

 

Vielfältiger Nutzen

Moore stehen nicht umsonst unter Schutz. Sie sind Hotspots der Biodiversität. Intakte Moore bieten Lebensräume für seltene oder gar bedrohte Tier-​und Pflanzenarten. Eine Renaturierung verbessert zudem den Hochwasserschutz, die Wasserreinhaltung, das Mikroklima und das Landschaftsbild. Es bietet der Bevölkerung einen Ort zur Erholung. Die Gelder für die Instandstellung des Moores fliessen mehrheitlich in das regionale Gewerbe.

 

Dieses Projekt trägt zu 3 SDGs bei (Stand Ende 2022):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

Ein renaturiertes Moor verbessert den Hochwasserschutz und die Wassererhaltung.

Renaturierte Moore sind grosse Kohlenstoffspeicher.

1.8 Hektaren wurden im 2019 wiedervernässt und bieten einen wertvollen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Situation ohne Projekt

Entwässerte Moore setzen CO2-Emissionen frei

Projektstandard

Partner

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Projektnummer

7823-003

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