Kleinbauern forsten Wälder auf in Uganda

Projekttyp: Landnutzung und Wald

Projektstandort: Albertine-Graben und Mount Elgon, Uganda

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche CO₂-Reduktion: 1’487’664 t (2022)

Diese Initiative ermutigt Kleinbauern, Wald aufzuforsten und bestehende Wälder besser zu bewirtschaften. Dadurch ist das Fundament für eine langfristig nachhaltige Landnutzung gelegt, welche die Absorption von Kohlenstoff durch die Bäume und die Speicherung in deren Biomasse garantiert. Gleichzeitig wird die biologische Diversität unterstützt und das Gemeinwohl verbessert.

Die Menschen im Albertine-Graben (West) und am Mount Elgon (Ost) in Uganda sind hauptsächlich Kleinbauern und -bäuerinnen, die zur Deckung ihres Grundbedarfs an Wasser, Baumaterial, Medizin und Brennholz auf die Wälder angewiesen sind. Das gesamte Projektgebiet ist ein Mosaik aus Ackerland und geschützten Wäldern – Nationalparks und Waldreservaten – sowie nicht geschützten Wäldern auf dem Gemeindeland. Die (nicht geschützten) Gemeindewälder enthalten wertvolle Baumarten für die Holzgewinnung und die Produktion von Pfählen sowie Nichtholzprodukte wie Papyrus, Rattan und Sträucher, die der Gemeinde wirtschaftliche Erträge bringen können. Die Gemeindewälder in Masindi sind von besonderer Bedeutung, da sie die Hauptwasserquellen aufrechterhalten und eine Verbindung zwischen den verschiedenen Schutzgebieten herstellen. This allows wildlife populations to migrate through this natural biological corridor. Das Netz der Korridore erleichtert die Wanderung beziehungsweise den Transfer von einzelnen Tieren, Genen und ökologischen Prozessen und verbessert so den Reichtum und die Dichte der Arten, was besonders für die bekannteste der gefährdeten Arten, den östlichen Schimpansen, wichtig ist.  

 

Schutz und Wiederherstellung von Wäldern zur Erhaltung biologischer Korridore

Gegenwärtig sind die Wälder der Gemeinden nur sehr begrenzt geschützt und nehmen aufgrund der Ausdehnung der klein- und grossflächigen Landwirtschaft kontinuierlich ab. Einige der Korridorwälder wurden komplett abgeholzt, um Platz für den Anbau zu schaffen. Diese Fragmentierung stellt eine ernste Krise für die Biodiversität dar, vor allem für den östlichen Schimpansen. Erstaunlicherweise streifen einige Schimpansengruppen weiterhin durch das Ackerland zwischen den Waldgebieten, und manche haben ihr gesamtes Revier auf dem Gemeindegebiet. Das Projekt mobilisiert die Gemeinden, ihre Wälder durch die Bekämpfung von Bränden und illegalen Aktivitäten zu schützen. Die Waldsanierung umfasst die Bepflanzung stark degradierter Flächen und die Anpflanzung von Brennholz, um den Druck auf die bestehenden Wälder zu verringern.

 

Weitere Vorteile des Projekts

Ausserdem fördert das Projekt die Entwicklung von Agroforstsystemen mit gemischten einheimischen und eingebürgerten Baumarten auf kleinbäuerlichen Flächen. Da der wirtschaftliche Wert des Waldes für die Bauern steigt, verpflichten sie sich, ihn zu erhalten. Gleichzeitig wird der Abholzungsdruck auf die umliegenden Wälder verringert, da nachhaltig angebautes Holz als marktfähige Brennholzquelle dienen kann. Darüber hinaus stärkt das Projekt die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels durch eine verbesserte Landbewirtschaftung und eine Diversifizierung der Einkommensquellen, um die Abhängigkeit von dürreanfälligen Kulturen zu verringern und so zum Millenniums-Entwicklungsziel einer verbesserten Lebensgrundlage beizutragen.

 

Projektpartner und Finanzfluss 

myclimate arbeitet eng mit ECOTRUST zusammen, dem Umsetzungspartner vor Ort. Der Environmental Conservation Trust of Uganda (ECOTRUST) ist eine 1999 gegründete, gemeinnützige Organisation, die sich für den Umweltschutz einsetzt und diesen fördert. ECOTRUST verfolgt die Mission, die biologische Vielfalt zu erhalten und das soziale Wohl zu verbessern, indem es ein innovatives und nachhaltiges Umweltmanagement fördert. Ziel der Organisation ist es, eine nachhaltige Finanzierung für den Naturschutz in Uganda bereitzustellen. ECOTRUST stellt Tausenden von Kleinbauern und -bäuerinnen, die in armen ländlichen Gemeinden Renaturierungsmassnahmen durchführen, Finanzmittel für den Naturschutz zur Verfügung, «wo es am wichtigsten ist». Das ECOTRUST TGB-Modell erhielt 2013 den SEED Award für Innovation und Unternehmertum, für seine vielversprechenden Bemühungen zur Förderung des Wirtschaftswachstums, der sozialen Entwicklung und des Umweltschutzes in Uganda sowie für das inspirierende Potenzial seiner Partnerschaft. 

 

Monitoring und Verifizierung des Projekts (MRV)

Das Projekt ist bei Plan Vivo registriert, einer der strengsten Standards weltweit. Ohne die Zertifikate hätten die Menschen keinen Zugang zum freiwilligen CO2-Markt, der eine wichtige Vorfinanzierungsquelle darstellt – dieser ermöglicht den Gemeinschaften letztendlich den Zugang zu lokalen, nationalen und regionalen Märkten für Baupfähle, Brennholz, Früchte, medizinische Extrakte und Futtermittel. Das Projekt wird auf Jahresbasis überwacht und alle fünf Jahre von einer unabhängigen dritten Partei überprüft. Weitere Einzelheiten finden Sie im Abschnitt Dokumentation weiter unten.

 

Ich bin Millionär ... wenigstens in ugandischen Schillings!

Farmer Ojitti Binayo

 

Neben dem Aufbau von Kapazitäten für Ökotourismus und nicht-holzbasierte Forstprodukte (non-timber forest products, NTFPs) wie Imkerei und Handwerk werden auch Mikrokreditsysteme eingeführt. Das Projekt stärkt die Organisationsstrukturen, durch die die Gemeinden zu einer verbesserten Waldbewirtschaftung mobilisiert werden können, die den Grundstein für eine langfristige nachhaltige Landnutzung legt, die weiterhin Kohlenstoff in ihrer Biomasse bindet und speichert.

 

Dieses Projekt trägt zu 11 SDGs bei (Stand Ende 2022):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Die folgenden SDGs sind von Plan Vivo verifiziert:

 

Über 4,1 Millionen USD wurden an 15'119 Kleinbauern und deren Familien bezahlt.

Das Projekt arbeitet mit World Vision und USAID zusammen, um HIV/AIDS-Initiativen in ländlichen Gemeinden durchzuführen.

Der Schutz des Waldes trägt zur Sicherung sauberer Wasserquellen bei.

Ermöglicht Bauern den Zugang zu energieeffizienten Kochherden zu einem subventionierten Preis.

Sequestrierung von 2'402'499 t CO₂ seit Projektstart (2003).

11'462 Hektar Wald wurden seit Projektstart wieder aufgeforstet. Das entspricht etwa 16052 Fussballfeldern.

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

Die Sicherheit und Stabilität von Grundbesitz wird durch Förderung von Gemeindeeigentum gefördert.

Im Jahr 2018 erreichten 55 Trainings zu klimasmarter Landwirtschaftspraxis 2297 Personen.

Frauen sind aktiv an den Projektaktivitäten beteiligt, das heisst an den Schulungen und der Gründung von nachhaltigen Unternehmen.

Das Projekt beschäftigt 22 Vollzeit- und 69 Teilzeitarbeitarbeitskräfte.

7057 Haushalte haben ihre Anpassungsstrategien an den Klimawandel verbessert.

Situation ohne Projekt

Degradierung und Abholzung, weniger CO₂-Speicherung

Awards

Projektstandard

Plan-Vivo-Logo

Projektnummer

7181

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