Editorial
In Zukunft investieren.
Liebe Leser*innen,
das Jahr 2024 war auch für myclimate herausfordernd. Trotz aller Turbulenzen haben wir dank Ihnen Erstaunliches für den Klimaschutz erreichen können. Die Erfolgsgeschichten vom vergangenen Jahr zeigten sich in unterschiedlichen Bereichen: Mit unseren Bildungsprojekten haben wir Tausende Personen geschult, sensibilisiert, inspiriert und befähigt, sich für das Klima, gerade auch im Beruf einzusetzen. Wir haben Unternehmen konkret beraten, wie der eigene Pfad zu Netto-Null aussieht und wie er beschritten werden kann. Unser Projektportfolio haben wir quantitativ und qualitativ ausgebaut, von Dornbirn in Österreich bis nach Indien.
Darüber hinaus hatten wir uns bewusst dafür entschieden, in unsere Zukunftsfähigkeit zu investieren. Daher haben wir im letzten Jahr bedeutende Technologie- und Infrastrukturprojekte intern umgesetzt. Unser Team haben wir ebenfalls verstärkt. Es ist unsere Aufgabe, Themen und Chancen zu identifizieren und anzugehen, nicht als Selbstzweck, sondern als wohl bedachter, aber stetiger Impuls für mehr Klima- und Umweltwirkung und als positiver Beitrag an die globalen Nachhaltigkeitsziele SDG. An diesem Kurs und dem Mut zur Investition hielten wir sogar dann fest, als absehbar wurde, dass auch der unternehmerische Klimaschutz sich der gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen kann.

Geschäftszahlen
Betriebsrechnung und Bilanz
2024 | 2023 | |
---|---|---|
Ertrag | CHF | CHF |
Spenden und Ertrag aus Klimaschutzbeiträgen | 47.862.099 | 50.801.176 |
Ertrag aus Dienstleistungen Beratung und Lösungen | 3.736.841 | 3.117.800 |
Spenden und Ertrag aus Dienstleistungen Klimabildung | 1.750.919 | 1.736.618 |
Übriger Ertrag | 2.319.218 | 1.837.046 |
TOTAL ERTRAG | 55.669.077 | 57.492.640 |
Aufwand | ||
Aufwand für Klimaschutzprojekte | -35.204.684 | -31.867.591 |
Aufwand für Beratung und Lösungen | -2.460.484 | -1.970.710 |
Aufwand für Klimabildung | -2.177.125 | -1.858.903 |
Übriger Aufwand für Leistungserbringung | -576.598 | -763.820 |
Total Aufwand für Leistungserbringung | -40.418.891 | -36.461.024 |
Total Aufwand für Vertrieb, Marketing und Administration | -11.594.688 | -10.387.169 |
BETRIEBSERGEBNIS | 3.655.498 | 10.644.448 |
Total Finanzergebnis | 2.010.182 | 164.107 |
Total übriges Ergebnis | 50.034 | 126.355 |
ERGEBNIS VOR VERÄNDERUNG DES FONDSKAPITALS | 5.715.714 | 10.934.910 |
Entnahmen Fonds Klimaschutzprojekte | 35.034.714 | 31.597.339 |
Einlagen in Fonds Klimaschutzprojekte | -42.841.448 | -42.185.282 |
TOTAL VERÄNDERUNG DES FONDSKAPITALS | -7.806.734 | -10.587.942 |
JAHRESERGEBNIS (Vor Zuweisung an Organisationskapital) | -2.091.019 | 346.968 |
Ergebnis nach Zuweisungen | 0 | 0 |
31.12.24 | 31.12.23 Restated* | |
AKTIVEN | CHF | CHF |
Umlaufvermögen | ||
Flüssige Mittel | 16.912.334 | 8.147.253 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18.778.947 | 34.615.815 |
Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen | 33.167.136 | 28.946.939 |
Aktive Rechnungsabgrenzungen | 7.412.623 | 5.871.668 |
Total Umlaufvermögen | 76.271.040 | 77.581.675 |
Finanzanlagen | 16.147.367 | 15.057.592 |
Sachanlagen u. Immat. Anlagen | 2.489.735 | 1.456.917 |
Beteiligungen | 42.000 | 42.000 |
Total Anlagevermögen | 18.679.102 | 16.556.508 |
TOTAL AKTIVEN | 94.950.142 | 94.138.183 |
PASSIVEN | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.152.909 | 5.491.010 |
Passive Rechnungsabgrenzungen | 25.763.287 | 29.486.364 |
Total kurzfristiges Fremdkapital | 29.916.196 | 34.977.374 |
Total Fondskapital | 60.160.448 | 52.353.715 |
Total Organisationskapital | 4.873.498 | 6.807.094 |
TOTAL PASSIVEN | 94.950.142 | 94.138.182 |
*Im Zuge eines Restatements wurde die Bilanz per 1. Januar 2023 rückwirkend angepasst: CO₂-Zertifikate im Wert von CHF 24,6 Mio. wurden aktiviert und dem Klimaschutzfonds zugewiesen, zudem erfolgten Anpassungen bei der Abgrenzung von Umsätzen und Kosten. Diese Maßnahmen erhöhen die Bilanztransparenz ohne Auswirkungen auf Betriebsrechnung oder Organisationskapital. Wenn Sie weitere Details wünschen, empfehlen wir Ihnen, einen Blick in unsere Konzernrechnung zu werfen. |
Allgemein
SDG Impact Reporting
Klimaschutz: Mehr als nur CO₂-Reduktion
Seit der Gründung im Jahre 2002 hat myclimate rund 210 Klimaschutzprojekte in insgesamt 48 Ländern der Welt mitentwickelt und unterstützt. Die Klimaschutzprojekte von myclimate vermeiden oder binden nicht nur CO₂, sie tragen auch zum Erreichen der Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen bei. Diese Wirkung (Impact) messen wir und zeigen sie anhand von Kennzahlen transparent auf. So konnten bisher über 11,5 Millionen Menschen von den Maßnahmen profitieren. Mehr als 320.000 Menschen wurden in Klimaschutzprojekten geschult. Die folgenden Zahlen zeigen wichtige Impacts dieses Reportings von Anfang 2002 bis Ende 2024.
26.500
Familien von Kleinbäuer*innen wenden verbesserte landwirtschaftliche Verfahren an
86.122
Biogasanlagen wurden installiert und dadurch die Gesundheit von Frauen und Kindern verbessert
3,1 Mrd.
Liter sauberes Trinkwasser wurden aufbereitet
1,47 Mio.
Solaranlagen und effiziente Kocher wurden installiert und fossile Energieträger ersetzt
11.100
permanente und temporäre Jobs wurden geschaffen
22,7 Mio.
Tonnen CO₂ wurden in myclimate-Klimaschutzprojekten vermieden
6,2 Mio.
Bäume wurden gepflanzt – damit wird Familien von Kleinbäuer*innen ein Einkommen ermöglicht
Carbon-Management
Die myclimate EcoCloud geht live
Über zwei Jahre haben wir die neue Carbon-Management-Plattform, myclimate EcoCloud, gemeinsam mit unseren zwei erfahrenen Partnern myssion consulting Gmbh und akaryon GmbH entwickelt. Gebündelt mit unserer langjährigen Expertise in der Klimaschutzberatung geben wir mit der Plattform myclimate EcoCloud unseren Unternehmen das richtige Tool an die Hand, um ihre Umweltdaten zu erfassen und zu managen, um den aktuellen Anforderungen gängiger Reportingstandards (u. a. GHG, ISO, CSRD, ESRS, VSME) gerecht zu werden. Mit diesem Projekt stellte sich myclimate der Herausforderung, den zunehmend anspruchsvolleren und wachsenden Markt des CO₂-Accountings und der Klimastrategieberatung zu professionalisieren und sich zukunftsfähig aufzustellen – mit einer eigenen Lösung, die flexibel den künftigen Marktbedürfnissen angepasst werden kann. Parallel dazu wurde das Beratungsangebot erweitert, um Kund*innen umfassend in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zu begleiten. Chiara Tormen, Laurin Fenchel und Dominic Meier waren maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.
«Für ein professionelles Carbon Management braucht es eine einfache und zentralisierte Lösung. Mit der myclimate EcoCloud bieten wir unseren Kund*innen eine hauseigene Plattform basierend auf unserem langjährigen Know-how in der Nachhaltigkeitsbranche.»
Chiara Tormen, Corporate Partnerships Manager & Product Owner myclimate EcoCloud.
Klimaschutzprojekte
Wirkung zeigen
Mehr als 210 Klimaschutzprojekte weltweit
myclimate hat seit der Gründung im Jahre 2002 weltweit über 210 Projekte in 48 Ländern entwickelt und unterstützt. Einige davon sind bereits abgeschlossen. Die Projekte decken die 14 Technologiebereiche Abfallmanagement, Kompost, Biogas, Biomasse, effiziente Kocher, Energieeffizienz, Landnutzung, Pflanzenkohle, Wald, Solar, Transport, Wind, Wasser (Reinigung & Sparen) und Wasserkraft ab. Somit tragen die Projektumsetzungen zu den SDGs bei. Neben Projekten für den freiwilligen Markt (Voluntary Carbon Markets, VCM) entwickelt myclimate auch Projekte für verpflichtende Märkte – zum Beispiel gemäß Artikel 6.2 des Pariser Klimaschutzabkommens – sowie Projekte spezifisch für Unternehmen (Customised Projects). myclimate betreibt auch im deutschsprachigen Raum viele Klimaschutzprojekte. So ist 2024 beispielsweise das erste Projekt in Dornbirn, Österreich, gestartet. Außerdem wurde ein neues Moorprojekt in Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland mit dem schönen Namen «Märchenwiese» ins Portfolio aufgenommen. Auch ein neues Kocherprojekt im Bundesstaat Odisha in Indien wurde entwickelt (Details zu den drei Projekten folgen im Anschluss).
Klimafinanzierung
Warum wir freiwillige CO₂-Märkte jetzt mehr denn je brauchen
Klimafinanzierung ist ein Thema, das viel Aufmerksamkeit erhält und oft kritisch hinterfragt wird. Diese Debatte ist nützlich und wir schätzen es, wenn unsere Partner aus verschiedenen Branchen das Thema ernst nehmen. In einem Interview mit dem «Suston Magazine», das sich mit Outdoor-Marken und verwandten Themen befasst, haben wir uns diesen Fragen intensiv gewidmet. Gabriel Arthur vom «Suston Magazine» nahm sich gemeinsam mit uns Zeit, über das Thema nachzudenken. Wir diskutierten verbreitete Missverständnisse zur Unterstützung von Klimaschutzprojekten, die Entwicklung von Begriffen wie «CO₂-neutral» und «Netto-Null» und die Bedeutung von Transparenz und Qualität in Klimaschutzprojekten.
Gabriel Arthur: Auf Ihrer Website listen Sie nahezu 50 häufig gestellte Fragen auf. Welches sind für Sie die häufigsten Irrtümer zur Unterstützung von Klimaschutzprojekten und wie lauten Ihre Antworten?
Kai Landwehr: Ein Irrtum besteht in der Terminologie selbst. Heute sprechen wir eher von freiwilligen CO₂-Märkten und Klimaschutz jenseits der Wertschöpfungskette als von Klimaschutzbeiträgen. Das größte Missverständnis ist aber, dass Unternehmen, die solche Lösungen nutzen, nachsichtig sind und ihr «schlechtes» Business wie gewohnt im Hintergrund weiterführen.
Von unserem Kundenstamm und aus aktuellen wissenschaftlichen Studien wissen wir, dass diese Auffassung einfach nicht wahr ist. Diese Unternehmen geben viel Aufwand und Geld für interne Strategien zur Reduzierung und Vermeidung von Treibhausgasen aus. Dazu kommt meist die Finanzierung von wirkungsvollen Klimaprojekten.
(…)
Internationales Projekt
Frauenselbsthilfegruppen ermöglichen effiziente Kochherde in Odisha, Indien
Dieses Klimaschutzprojekt umfasst den Einbau und die Instandhaltung optimierter Kochherde für Privathaushalte in ländlichen Regionen des Bundesstaats Odisha. Die Kocher ermöglichen eine bessere Verbrennung und reduzieren so den Holzverbrauch beim Kochen, die CO₂-Emissionen, die Raumluftverschmutzung und die Abholzung. Das Projekt ist auf Frauen fokussiert und zielt darauf ab, Frauen in der indischen Gesellschaft zu fördern, indem die Zusammenhänge zwischen Frauen, Umwelt und Wirtschaft besser verstanden werden.
Bildung
Schritt für Schritt in eine großartige Zukunft
2.485
Schüler*innen erreichten wir 2024
115
Schulklassen haben 2024 teilgenommen
55
verschiedene Schulen haben sich 2024 beteiligt
*Die Zahlen beziehen sich auf Deutschland.
Klimaschutz im Klassenzimmer
«Young Climathon» mit dem Mainz 05 – Junge Ideen für eine nachhaltige Zukunft
Im April 2024 verwandelte sich die MEWA-Arena in Mainz in einen kreativen Hotspot für Klimaschutz: Beim «Young Climathon» traf myclimate auf 150 engagierte Schüler*innen, Vertreter*innen der 05ER Klimaverteidiger-Partner, sowie Mitarbeitende von Mainz 05 – alle vereint durch ein gemeinsames Ziel: kreative Lösungen für reale ökologische Herausforderungen zu entwickeln. In Kleingruppen arbeiteten die Teilnehmenden sechs Stunden lang an konkreten Challenges, die von den Klimaverteidiger-Partnern gestellt wurden.
So wurde beispielsweise überlegt, wie man Firmengelände naturnaher und biodiverser gestaltet und wie der ÖPNV gefördert werden kann. Mainz 05 selbst rief dazu auf, innovative Anreize zur korrekten Müllentsorgung im Stadion zu entwickeln. Die besten Ideen jeder Challenge wurden in einem spannenden Pitch-Finale präsentiert, bevor die Jury die Siegerteams kürte. Als besonderes Highlight waren sogar die Spieler Robin Zentner und Stefan Bell vor Ort.
Der Erfolg des Events spricht für sich – und für eine Fortsetzung: Bereits 2025 wird das Format in vier weiteren Partnerstädten stattfinden. Damit weiten wir die Wirkung des «Young Climathon» weiter aus und geben noch mehr Jugendlichen die Chance, aktiv an der Lösung aktueller Klimafragen mitzuwirken.

Berufsorientierungsprogramm
Climate Career 4.0 – Talente fördern, Zukunft gestalten
Mit «Climate Career 4.0» eröffnen myclimate Deutschland und die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher e. V. (IJF) jungen Menschen neue Karriereperspektiven. Ausgezeichnet durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der BMBF-Ausschreibung «10.000 Tage», verbindet das Projekt praxisnahe Klimabildung mit moderner Berufsorientierung. Ziel ist es, Begeisterung für Berufe mit Klimabezug zu wecken und konkrete Kompetenzen zu vermitteln. Als Pilotprojekt gestartet, zeigt sich am Beispiel Heilbronn bereits der große Mehrwert: Schüler*innen erleben bei Unternehmensbesuchen und praktischen Projekten den Klimaschutz hautnah und entdecken ihre Rolle in einer klimapositive(re)n Zukunft.
Die enge Zusammenarbeit mit der IJF sowie die Unterstützung durch die Agentur für Arbeit Heilbronn, die Handwerkskammer Heilbronn-Franken und regionale Betriebe ermöglichen authentische Einblicke in grüne Ausbildungsberufe. «Climate Career 4.0» schafft so ein neues Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen des Klimawandels und bringt junge Menschen in direkten Kontakt mit den Berufen, die unsere Zukunft gestalten werden. Im Schuljahr 2025/26 startet das Projekt dank neuer Förderpartner auch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Unser Beitrag zur Energiewende? Die Fachkräfte von morgen – engagiert, kompetent, inspiriert.
Klassenfahrt
Die Klimascouts – individuelle Lösungen für den Klimaschutz
In drei oder fünf Tagen lernen Schüler*innen von der 7. bis 13. Klasse durch Spiele, Experimente und Teamaufgaben, wie sie aktiv zum Klimaschutz beitragen können. Sie entwickeln eigene Klimaprojekte für ihre Schule und stärken dabei ihre Fähigkeiten, ihr Umweltbewusstsein und soziale Kompetenzen. So vertiefen die Schüler*innen spielerisch ihr Wissen zum Klimaschutz und sind in der Lage, sich als wirkungsvolle Akteur*innen an der Entwicklung von Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen.

Allgemeinbildende Schulen
Psychology for Change: Wie wir die Lücke zwischen Wissen und Handeln schliessen
Welche Kompetenzen brauchen junge Menschen, um die Transformation unserer Gesellschaft im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) aktiv mitzugestalten? Eine Antwort darauf haben wir mit dem Modul «Psychology for Change» im Rahmen des neuen Innovationsprozesses erarbeitet. Denn wir sind überzeugt: Wer versteht, wie Entscheidungen getroffen werden und welche psychologischen Faktoren dabei eine Rolle spielen, kann bewusster und nachhaltiger handeln.
Die Auseinandersetzung mit Klimawandel und Klimaschutz im schulischen Kontext konzentriert sich häufig auf Ursachen und Folgen. Über Lösungen und Handlungsmöglichkeiten wird oft nur oberflächlich informiert. Im Modul «Psychology for Change» lernen Schüler*innen auf anschauliche Weise, welche psychologischen Mechanismen unser Handeln beeinflussen. Dabei reflektieren sie ihre eigenen Werte und Handlungsmöglichkeiten im Bereich Klimaschutz. Sie erkennen soziale Normen und Verhaltensmuster, identifizieren eigene moralische Dilemmata und lernen bewusst damit umzugehen. Die Workshops fördern werteorientiertes und reflektiertes Handeln. Ausserdem befähigen sie durch Expertise, Lösungsorientierung und eine interaktive Herangehensweise zu klimafreundlichem Verhalten.

CO2-Management
Digitale Lösung
myclimate «Cause We Care»: Jetzt digital – und neu auch in Deutschland und Österreich
2024 war ein Meilenstein für «Cause We Care»: Mit der Lancierung der digitalen Plattform ist unser Programm für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Tourismus und in der Eventbranche so einfach und wirkungsvoll wie nie zuvor. Gleichzeitig haben wir das Angebot erfolgreich auf Deutschland und Österreich ausgeweitet.
Das Prinzip bleibt doppelt stark: Gäste leisten einen Klimaschutzbeitrag, Betriebe verdoppeln und finanzieren damit globale Klimaschutzprojekte sowie die eigenen messbaren Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Unternehmen. Die neue Plattform unterstützt bei CO₂-Bilanzierung, Maßnahmenplanung, Kommunikation und Schulung – alles auf einen Blick, alles an einem Ort.
«Die Möglichkeit für Gäste, einen freiwilligen Beitrag zu myclimate-Klimaschutzprojekten zu leisten, ist ein wichtiges Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Zwei Drittel unserer Gäste haben dies im Jahr 2023 bereits getan und damit öffentlich den Nerv der Zeit getroffen.»
René Dobler, CEO Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus
EU-Regulatorik
CSRD, VSME, GRI: Nachhaltigkeitsberichterstattung ist relevanter denn je
Der Bereich der verpflichtenden, nicht finanziellen Berichterstattung für Unternehmen hat die Diskussionen 2024 geprägt und nun mit der Omnibus-Regulierung der Europäischen Union eine finale Wendung hin zu weniger Verpflichtung genommen. Im myclimate «Cloud Talk» hatte Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft, einen Ratschlag im Gepäck, der heute noch aktueller nicht sein könnte: Egal, ob berichtspflichtig oder nicht, alle Unternehmen werden standardisierte Nachhaltigkeitsdaten benötigen: Für Versicherungen und Kreditinstitute, welche Daten über Klimarisiken abfragen. Oder für bestehende und neue B2B-Beziehungen mit großen Unternehmen, welche bestimmte Daten als Voraussetzung einfordern. Standards wie VSME, ESRS oder GRI liefern ein wirksames Gerüst und stärken Ihren Wettbewerbsvorteil in der Schweiz, der Europäischen Union und darüber hinaus. myclimate hat alle Entwicklungen mitverfolgt und berät Sie darüber, was für Sie nun zu tun ist:

Erfolgsgeschichten
«myclimate war fachlich stark, pragmatisch und unterstützend. Sie haben uns durch den Dschungel der Vorgaben begleitet, bei der CO₂-Bilanzierung unterstützt und beim Reporting geholfen, Struktur in den Prozess zu bringen.»
Jan Bärwalde, Leiter Unternehmenskommunikation und Nachhaltigkeitsbeauftragter, BVZ Holding AG
Klimaroadmap
Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Für den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) erstellte myclimate Deutschland eine umfassende Klimastrategie. Das Hauptziel war hierbei die Entwicklung einer detaillierten Klima-Roadmap. Diese soll den ökologischen Fußabdruck der Geschäftsstelle des BME nachhaltig reduzieren und gleichzeitig praktikable Maßnahmen zur Umsetzung von Klimaschutzstrategien aufzeigen.
Durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch von Fachwissen konnte eine ausführliche und umsetzbare Strategie entwickelt werden, die den BME auf seinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit weiter unterstützt.

Nachhaltigkeit in der Eventbranche
GREENTECH FESTIVAL mit Wirkung: Nachhaltigkeitsstrategie als Vorbild
Seit 2019 arbeitet myclimate mit dem GREENTECH FESTIVAL zusammen. Durch die Partnerschaft soll Nachhaltigkeit gezielt in den Mittelpunkt der Veranstaltungsorganisation rücken. Die dafür unternommenen Schritte waren umfangreich. Mittels fortlaufender CO₂-Bilanzierungen der Gesamtveranstaltung und der ausstellenden Unternehmen wurden die Hauptemissionsquellen identifiziert und gezielte Reduktionsmaßnahmen entwickelt, u. a. durch die Optimierung der Energieeffizienz und die Förderung nachhaltiger Transportmittel. Als Grundlage dienten u. a. Mobilitätsumfragen. Die Ergebnisse zeigten sowohl, dass die An- und Abreise der Teilnehmenden Hotspots der Emissionen sind und andererseits, welche individuellen Angebote zur Etablierung nachhaltiger Alternativen beitragen können. Schulungen für Mitarbeitende und die begleitete Kommunikation der entwickelten Maßnahmen sorgten für ein ganzheitliches Vorgehen.
Der Erfolg zeigt sich: Die CO₂-Emissionen wurden reduziert und das GREENTECH FESTIVAL hat eine klare Nachhaltigkeitsstrategie als Vorbild in der Szene.

«Unsere Partnerschaft mit myclimate unterstützt die umweltverträgliche Ausrichtung des GREENTECH FESTIVAL. Gemeinsam arbeiten wir auch in Zukunft konsequent daran, Veranstaltungen klimabewusster zu gestalten.»
Marco Voigt, Gründer GREENTECH FESTIVAL
Verantwortungsvolle Produktion
Für eine saubere Zukunft: hollu berechnet Produkt-Klimabilanz mit dem myclimate Smart PCF
Die hollu Systemhygiene GmbH zählt zu Österreichs führenden Anbietern von Reinigungs- und Hygienelösungen. Um die Umweltwirkung des breiten Produktsortiments sichtbar zu machen, setzt das Familienunternehmen auf den myclimate Smart PCF. Mithilfe des KI-gestützten Tools wurde der Product Carbon Footprint (PCF) von fast allen Reinigungs- und Pflegeprodukten berechnet. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für nachhaltigere Produktentscheidungen, zum Beispiel bei der Entwicklung umweltfreundlicher Rezepturen. Neben der klimafreundlichen Produktentwicklung engagiert sich hollu auch in weiteren Bereichen: eine E-Firmenflotte, eine eigene Photovoltaikanlage, ein konstanter Fokus auf regionale Lieferketten und ein elektrifizierter Produktionsstandort in Zirl.

myclimate bei Veranstaltungen
Messe
myclimate-Awards bei der ITB
myclimate hat auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin (ITB) 2024 Vorreiterunternehmen und Organisationen aus der Branche mit den begehrten myclimate-Awards ausgezeichnet. Die Preisträger*innen waren die Twerenbold Reisen Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland. Vor der Awardverleihung führte myclimate eine Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand von Klimaschutzprojekten und zur Vermeidung von «Greenwashing» durch. Am Messestand an der ITB stellt myclimate die Produktweiterentwicklung bei myclimate «Cause We Care» vor.

Klimakonferenz 2024 COP29
Perspektiven und Auswirkungen auf den Klimaschutz – eine Einordnung
Die 29. Weltklimakonferenz in Baku (Aserbaidschan) im Jahr 2024 war aus unserer Sicht von zwei unterschiedlichen Schwerpunkten mit zwei sehr gegenläufigen Dynamiken geprägt. Eine positive Dynamik zeigte sich schon vom ersten Tag an im Bereich der marktgestützten Klimaschutzmechanismen. Leider nicht überraschend, die Schlagzeilen dominierend und für eine 30-stündige «Nachspielzeit» sorgend, war die Diskussion um die Finanzierung von Transformations- und Anpassungsmaßnahmen für Länder des globalen Südens. Wir haben die 29. Konferenz der Vertragsparteien in Baku für Sie eingeordnet.

Anmerkung zum Foto im Headerbild:
Das verwendete Foto wurde im Sommer 2024 von Sebastian Eppler bei einer gemeinsamen Wanderung mit myclimate Kolleg*innen gemacht. Es zeigt den Oberbauenstock (bei Einheimischen auch Baberg genannt), einen Gipfel der Urner Alpen auf der Grenze der Kantone Nidwalden und Uri in der Schweiz.