Hochmoor-Renaturierung in Marais Rouge

Projekttyp: Landnutzung und Wald

Projektstandort: Neuchatel, Schweiz

Projektstatus: In Betrieb, exklusiv

Jährliche CO₂-Reduktion: 22 t CO2e

Dank des Projektes konnte das Hochmoor Marais Rouge in Ponts-de-Martel renaturiert werden, womit weniger Treibhausgas in die Atmosphäre gelangt. Aber nicht nur der Klimaschutz profitiert von einer Wiedervernässung, sondern auch die Biodiversität, der Wasserhaushalt und die lokale Baubranche.

Moore im natürlichen Zustand haben ein riesiges Speicherpotential für Kohlenstoff. Weltweit speichern Moorböden 30 Prozent des Bodenkohlenstoffs, obwohl sie nur drei Prozent der Fläche bedecken. In der Schweiz wurden einst viele Hochmoore mittels Entwässerungsgräben trockengelegt, um den Boden landwirtschaftlich zu nutzen oder Torf abzubauen. Obwohl sie seit der Rothenthurm-​Initiative von 1987 geschützt sind, befinden sich Zweidrittel der über 500 Hochmoore aus Geldmangel nach wie vor in entwässertem Zustand. CO₂ gelangt kontinuierlich in die Atmosphäre. Nur eine Wiedervernässung garantiert, dass ein entwässertes Hochmoor wieder zu einem langfristigen Kohlenstoff-​Speicher wird.

Teile des Moores Marais Rouge im Kanton Neuchatel – ein Moor von nationaler Bedeutung – befand sich wegen fehlender finanzieller Mittel ebenfalls noch immer in entwässertem Zustand. Das Klimaschutzprojekt hat diese Finanzierungslücke geschlossen und ist somit mitentscheidend für das Renaturierungsprojekt. Das Projekt wurde mitfinanziert durch Bundesbeiträge und Kantonsbeiträge (Neuchatel). Die Renaturierungsarbeiten werden im Jahr 2021 durchgeführt.

 

Intakte Moorböden als langfristige Kohlenstoffspeicher

In einem entwässerten Moor dringt Sauerstoff in den Boden ein und wandelt den gebundenen Kohlenstoff im Torfboden in CO₂ um, das in die Atmosphäre entweicht. Um ein Moor wiederzuvernässen, müssen die Drainagegräben mit baulichen Massnahmen geschlossen werden. Sobald der Zustand wieder einem naturnahen, intakten Moor entspricht, hemmt der hohe Wasserstand die Zersetzung des organischen Materials, in welchem grosse Mengen an Kohlenstoff permanent gespeichert sind. Das Klimaschutzprojekt wird möglich, dank einer Methodologie der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL, die die Menge CO₂-​Emissionen abschätzt, welche dank einer Wiedervernässung vermieden werden. Nach diesem Ansatz binden die obersten 50 cm des Torfkörpers potentielle Emissionen von über 1000 Tonnen CO₂ pro Hektar über die nächsten 50 bis 100 Jahre.

Dank der finanziellen Unterstützung von myclimate hat der Kanton Neuenburg die Möglichkeit, seine Hochmoore zu regenerieren und ihre Funktion als Kohlenstoffsenke wiederherzustellen. Dies trägt zum Klimaschutz bei und fördert die Artenvielfalt.

Philippe Jacot-Descombes, stellvertretender Departementsvorsteher SFFN, Kanton Neuchâtel

 

Vielfältiger Nutzen

Moore stehen nicht umsonst unter Schutz. Sie sind Hotspots der Biodiversität. Intakte Moore bieten Lebensräume für seltene oder gar bedrohte Tier-​und Pflanzenarten. Eine Renaturierung verbessert zudem den Hochwasserschutz, die Wasserreinhaltung, das Mikroklima und das Landschaftsbild. Die Gelder für die Instandstellung des Moores fliessen mehrheitlich in das regionale Gewerbe.

 


Dieses Projekt trägt zu 3 SDGs bei (Stand Ende 2021):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

 

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

Ein renaturiertes Moor verbessert den Hochwasserschutz und die Wasserreinhaltung.

Renaturierte Moore sind grosse Kohlenstoffspeicher.

1.2 Hektaren werden wiedervernässt und bieten einen wertvollen Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten.

Situation ohne Projekt

Torf-Abbau setzt CO2-Emissionen frei

Projektstandard

Partner

Projektnummer

7823-005

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