Dem eigentlichen Klimagipfel, welcher meistens im Dezember oder November stattfindet, gehen das ganze Jahr über viele Vorbereitungstreffen und Klimakonferenzen voraus. So zum Beispiel die UN-Klimakonferenz oder die Internationale Klimakonferenz ICCA (International Conference on Climate Action). Dort wird über den Klimaschutz diskutiert und der grosse Klimagipfel im Dezember bis ins kleinste Detail geplant. Denn der Klimagipfel, die Vertragsstaatenkonferenz «COP: Conference of Parties» der UN-Klimarahmenkonvention ist inzwischen eine Grossveranstaltung mit über 70.000 Teilnehmenden.
Die UN-Klimakonferenzen werden durch verschiedene Akteure geprägt. Zum einen die Regierungsvertreter der 193 Vertragsstaaten, zahlreiche Journalisten, aber auch Beobachter verschiedenster Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs). Diese NGOs vertreten neben Wissenschaftlern, Jugendbewegungen und Umweltorganisationen auch Wirtschaftslobbyisten oder Gewerkschaften. Sie alle haben eine beratende Stimme, jedoch keine Entscheidungskompetenzen.
Inhaltlich werden die UN-Klimakonferenzen vor allem von zwei Institutionen unterstützt. Als Grundlage für Entscheidungen auf den Konferenzen dienen die Ergebnisse des Weltklimarates. Dieser ist ein Wissenschaftsgremium der UN, das als Intergovernmental Panel in Climate Change (IPCC) zwar keine eigene Forschung betreibt, jedoch zahlreiche Erkenntnisse zum Klimawandel auswertet und sortiert. Für die Organisation und die Tagesordnungen der Klimagipfel ist das UN-Klimasekretariat verantwortlich. Dieses sammelt ausserdem Daten zur Klima-Bilanz der einzelnen Staaten.
Das erste grosse globale Klimaabkommen wurde 1997 auf dem Klimagipfel COP3 im japanischen Kyoto verabschiedet. Darin verpflichteten sich 37 Industriestaaten ihre jährlichen Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Da das Kyoto-Protokoll 2020 ausläuft, wurde in den letzten Jahren an einem neuen Abkommen gearbeitet. 2015 wurde dann das Paris-Abkommen beschlossen, bei denen sich die Staaten auf dem Klimagipfel COP21 darauf geeinigt haben, die Klimaerwärmung auf höchstens zwei, besser 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dafür muss jeder Staat sich selber alle fünf Jahre Klimaschutzziele setzen, sogenannte Nationally Determined Contributions (NDCs), diese nachbessern und einhalten. An der COP26 in Glasgow 2021 konnte der für die CO2-Märkte und die weltweiten Klimaschutzprojekte relevante Artikel 6 des Pariser Abkommens konkretisiert werden, was ein wichtiger Schritt war. Im Dezember 2023 fand in Dubai die COP28 statt. Erstmals wurde ein schrittweiser Übergang («transition away») weg von der Nutzung fossiler Brennstoffe beschlossen. Die erstmalige Bilanz der Fortschritte (NDCs) bei der Umsetzung des Pariser Abkommens (Global Stocktake) wurde als unzureichend bewertet, die Staaten aufgefordert, bis 2025 nachzubessern und bis 2030 die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Zudem wurde gleich am Eröffnungstag ein Fonds für Schäden und Verluste (Loss and Damage Fund) bestätigt.
Kritik an dem Klimagipfel wird vor allem wegen des immensen Aufwands getätigt. Kritiker sehen diesen in keinem Verhältnis zu den ihrer Meinung nach sehr geringen Ergebnissen. Das liegt auch daran, dass alle Beschlüsse einmütig gefällt werden müssen, also für einen Beschluss, alle Unterzeichnerstaaten der Klimarahmenkonvention zustimmen müssen. So kam es in der Vergangenheit, zum Beispiel 2009 in Kopenhagen dazu, dass keine verbindlichen Beschlüsse getroffen werden konnten. Und dennoch sind viele davon überzeugt, dass die Klimakonferenzen einen wichtigen Zweck erfüllen, auch wenn nicht jedes Mal eine Lösung gefunden werden kann. Denn so wird auf die Missstände in der Welt auf internationaler Ebene aufmerksam gemacht und das Bewussten geschärft, dass die Klimakrise globale Lösungen braucht.
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