Welche Emissionsquellen werden im Corporate Carbon Footprint berücksichtigt?
Scope 1 – Direkte Emissionen (Unternehmen selbst)
Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen, die innerhalb des Unternehmens entstehen und von diesem selbst kontrolliert werden.
- Betriebliche Anlagen: Emissionen aus Heizungen, Maschinen oder Produktionsanlagen des Unternehmens.
- Geschäftsfahrzeuge: Treibhausgase, die durch firmeneigene Fahrzeuge verursacht werden.
- Prozesse: Emissionen aus chemischen oder industriellen Prozessen, die direkt im Unternehmen stattfinden.
Wichtig: Diese Emissionen können Unternehmen direkt beeinflussen, zum Beispiel durch den Einsatz effizienterer Technologien oder den Wechsel zu emissionsarmen Fahrzeugen.
Scope 2 – Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie
Scope 2 erfasst indirekte Emissionen, die durch den Energieverbrauch des Unternehmens entstehen.
- Eingekaufter Strom, Dampf, Wärme und Kälte für den Eigengebrauch: Die Emissionen entstehen nicht direkt im Unternehmen, sondern bei der Erzeugung der eingekauften Energie, z. B. im Kraftwerk des Stromanbieters.
Wichtig: Unternehmen können diese Emissionen durch den Bezug von Ökostrom oder Investitionen in Energieeffizienz reduzieren.
Scope 3 – Weitere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die ausserhalb des eigenen Unternehmens anfallen – sowohl vorgelagert als auch nachgelagert in der Wertschöpfungskette.
Vorgelagerte Tätigkeiten:
Bezogene Waren und Dienstleistungen: Emissionen, die bei der Herstellung von eingekauften Rohstoffen und Produkten entstehen.
Investitionsgüter: Emissionen, die bei der Produktion von langfristig genutzten Gütern wie Maschinen, Anlagen oder Gebäuden anfallen.
Kraftstoffe zur Energiegewinnung: Emissionen aus der Förderung, Verarbeitung und dem Transport von eingekauften Brennstoffen vor deren Nutzung im Unternehmen.
Transport und Distribution: Emissionen aus Lieferungen durch externe Dienstleister.
Betriebsabfälle: Emissionen aus der Entsorgung und Verarbeitung von Abfällen des Unternehmens.
Geschäftsreisen: CO₂-Ausstoß durch Flugreisen, Bahnfahrten oder Mietwagen der Mitarbeitenden.
Arbeitsweg der Mitarbeitenden: Emissionen, die durch das Pendeln der Mitarbeitenden zum Arbeitsplatz entstehen.
Gemietete Vermögenswerte (vorgelagert): Emissionen, die durch den Betrieb von gemieteten Anlagen oder Fahrzeugen entstehen, sofern sie nicht im Scope 1 oder 2 enthalten sind.
Nachgelagerte Tätigkeiten:
Transport und Distribution: Emissionen, die beim Vertrieb der Produkte an die Endkund*innen entstehen.
Verarbeitung von verkauften Produkten: CO₂-Emissionen, die bei der Weiterverarbeitung der eigenen Produkte durch andere Unternehmen entstehen.
Nutzung von verkauften Produkten: Emissionen, die bei der Verwendung der Produkte durch die Kund*innen verursacht werden.
Abfallbehandlung von verkauften Produkten: Emissionen, die bei der Entsorgung oder dem Recycling der Produkte entstehen.
Vermietete Vermögenswerte: Emissionen, die bei der Nutzung der vom Unternehmen vermieteten Güter entstehen.
Konzessionen: Emissionen aus der Nutzung von Land-, Wasser- oder Rohstoffrechten, die im Einflussbereich des Unternehmens liegen.
Investitionen: Emissionen, die indirekt mit den finanziellen Beteiligungen des Unternehmens zusammenhängen.