Effiziente Kocher reduzieren Emissionen in Nigeria

Projekttyp: Effiziente Kocher

Projektstandort: Nigeria

Projektstatus: In Betrieb, Zertifikate erhältlich

Jährliche CO₂-Reduktion: 780,000 t CO2

Dieses Klimaschutzprojekt ersetzt ineffiziente Kochstellen, wie sie vom Grossteil der nigerianischen Bevölkerung verwendet werden, durch hocheffiziente Kocher. Das Projekt zielt darauf ab, Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, die Gesundheit zu verbessern und der Entwaldung entgegenzuwirken.

Mehr als 71 Prozent der Einwohner Nigerias kochen mit Holz oder Kohle auf ineffizienten traditionellen Kochstellen und offenem Feuer, was eine erhebliche Luftverschmutzung in Innenräumen zur Folge hat. Aus diesem Grund verzeichnet Nigeria die höchste Zahl an Todesfällen in diesem Zusammenhang, durchschnittlich 64’000 pro Jahr, vor allem Frauen und Kinder aus armen Familien. Daher zielt das Projekt vor allem auf die ärmeren Bevölkerungsschichten ab.

Der verbesserte Holzkohlekocher senkt den Brennstoffverbrauch durch Einführung eines Keramikeinsatzes, der die Effizienz des Verbrennungsprozesses erhöht und Wärme speichert. Der Kocher besteht aus einer wie ein Stundenglas geformten Metallhülle, in der sich ein perforierter Keramikeinsatz befindet, durch den die Asche in den Sammelbehälter im Sockel fallen kann. Die Hülle und der Einsatz sind durch eine dünne Zementschicht miteinander verbunden. Die effizienten Kocher werden größtenteils aus Altmetall von Bauprojekten in ganz Nigeria hergestellt.

Dieses Projekt senkt den Ausstoss von Treibhausgasen erheblich und reduziert zugleich die Belastung durch gesundheitsgefährdende Schadstoffe in Innenräumen. Ausserdem sparen Haushalte und Schulen Geld für den Kauf von Brennmaterialien bzw. Zeit für deren Sammlung, die für andere produktive Tätigkeiten genutzt werden kann. Der Herstellungsprozess der Kocher schafft Arbeitsplätze, fördert das Recycling und senkt die Produktionskosten.

Die Nutzung effizienter Kocher entlastet die lokalen Wälder, weil weniger Holz verbraucht wird. Die Schonung der Holzbestände trägt auch dazu bei, Konflikte um Ressourcen innerhalb der Gemeinde zu vermeiden. Darüber hinaus werden so nachteilige Veränderungen im Ökosystem vermieden, da die Abholzung zu Bodenerosion führt.

Frauen spielen eine wichtige Rolle in dem Projekt

Von den ersten Planungen an waren Frauen die treibende Kraft hinter diesem Projekt. Frauen sind viel stärker von dem mit traditionellen Kochstellen verbundenen Problemen betroffen, da sie den grösseren Teil der Aufgaben rund um Kochen und Kindererziehung übernehmen und sich dabei um Küche und Gesundheit kümmern. So waren es die Bedürfnisse und die von den Frauen geäusserten Vorschläge, auf denen die Gestaltung dieses neuen Kochermodells basierte. Es ist den örtlichen Köchen, Vertriebsvertreterinnen und Händlern zu verdanken, dass das Modell auf breite Zustimmung und Begeisterung stiess. Mit der Hilfe von Gemeindebetreuerinnen wurden den Frauen neue Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt und sie erhielten ein neues Hilfsmittel. Der Kocher wird für Männer und Frauen gleichermassen bereitgestellt. In den früheren Kocherprojekten des Projektpartners sind über 80 Prozent der neuen Herde im Besitz von Frauen.

Umsetzung des Projektes vor Ort

Der Projektpartner, Toyola Energy Limited (TEL), hat in den letzten zehn Jahren bereits in anderen Gebieten Westafrikas, vor allem Ghana und Togo, Erfahrungen mit sauberen Kochern gesammelt. Das Projekt wird durch privates Kapital von TEL finanziert. Mit der Unterstützung durch myclimate wird das Projekt in den nächsten Jahren erweitert. Diese zukünftige Expansion soll durch den Verkauf von CO2-Zertifikaten finanziert werden.

 

Dieses Projekt trägt zu 9 SDGs bei (Stand Ende 2022):​

Erfahren Sie in unseren FAQ, wie myclimate diese SDGs ausweist.

Die folgenden SDGs sind vom Gold Standard verifiziert:

Rund USD 3.60 (NGN 1500) pro Monat und 2–3 Stunden pro Tag können durch die Kocher eingespart werden, die dann für andere Zwecke in den Familien genutzt werden können.

226’573 Haushalte profitieren von den effizienten Kochern.

Jeder Kocher vermeidet 3,4 Tonnen CO2e pro Jahr.

Diese SDGs sind von myclimate geprüft:

Reduktion der Luftverschmutzung in Innenräumen und des damit verbundenen Risikos von Atemwegserkrankungen.

100% der Arbeitenden im Ofenbau wurden ausgebildet.

Arbeitsentlastung für Frauen und Mädchen, da weniger Zeit für das Sammeln von Brennholz aufgewendet werden muss.

100% der Projektteilnehmenden, Ofenbauer und Gemeindevertreter sind über 18 Jahre alt und wurden mit persönlicher Schutzausrüstung ausgestattet.

Jeder Ofen reduziert den Holzkohleverbrauch um 1,3 Tonnen jährlich.

295,000 Tonnen Holzkohle werden durch das Projekt pro Jahr eingespart.

Situation ohne Projekt

Höherer Verbrauch von nicht erneuerbarer Biomasse und Holzkohle

Dokumentation

Projektstandard

Projektnummer

7240

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